Niederösterreich

Rote Wahlkampfhelfer durften nicht aus "schwarze" Klo

Bei einem SPÖ-Wahlkampfevent im Waldviertel durften rote Anhänger nicht aufs Klo der Pfarre. Der schwarze Vizeortschef hätte dies verhindert.

Trotz ÖVP-Schikane ließ sich die SPÖ bei ihrer Veranstaltung am Hauptplatz Schwarzenau im Waldviertel die Stimmung nicht verderben. Gemeindeparteivorsitzende Doris Widhalm, Bezirksvorsitzender Herbert Kraus und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.
Trotz ÖVP-Schikane ließ sich die SPÖ bei ihrer Veranstaltung am Hauptplatz Schwarzenau im Waldviertel die Stimmung nicht verderben. Gemeindeparteivorsitzende Doris Widhalm, Bezirksvorsitzender Herbert Kraus und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.
privat

Der Wahlkampf in NÖ befindet sich elf Tage vor der Wahl in der Intensivphase, kindische Streitigkeiten zwischen den rivalisierenden Parteien nehmen erwartungsgemäß zu.

Aber der Reihe nach: Verschiedene Vereine führen am Hauptplatz der Gemeinde Schwarzenau im Bezirk Zwettl immer wieder Veranstaltungen durch. Da sich in der Nähe das Pfarrheim befindet, nutzen die Veranstalter in bester Kooperation mit der Pfarre, die dortigen Toilettenanlagen.

Kein Klogang für Rote

Äußerst befremdlich wirkte laut SP Anfang des Jahres die Nachricht, dass die SPÖ, die mit ihrem Wahlkampf-Foodtruck am 6. Jänner am Hauptplatz kostenlose Würstel und Getränke anbot, plötzlich nicht mehr das WC im Pfarrheim benutzen darf.

Schwarze Vize untersagte WC-Besuch

Vizebürgermeister Reinhard Poppinger (VP), der auch in der Pfarre aktiv ist, ließ angeblich ausrichten, dass dies auf Wunsch von Pfarrer Slawomir Grabiszewski nicht mehr gestattet sei. Als Grund hätte der Pfarrer angeführt, dass es bei der letzten Veranstaltung zu erhöhter Lärmbelästigung gekommen sei und dass er sich dadurch gestört gefühlt hätte. Die Gäste mussten damit mühsam lange Wege zur nächsten Toilette auf sich nehmen.

Pfarrer hatte nichts dagegen

Doris Widhalm, SPÖ-Gemeindeparteivorsitzende von Schwarzenau im Bezirk Zwettl, FSG-Bezirksvorsitzende sowie SPÖ-Bezirksvorsitzender-Stellvertreterin rief daraufhin den Pfarrer an, um die Sache aufzuklären. Der Pfarrer teilte angeblich mit, dass er selbstverständlich das stille Örtchen zur Verfügung gestellt hätte.

"Vize Poppinger hat gelogen. Und gerade seine ÖVP proklamiert immer das Miteinander" - Doris Widhalm, SPÖ

Der einzig logische Schluss für die Roten ist somit, dass Reinhard Poppinger eiskalt gelogen hatte, um die SPÖ ein weiteres Mal zu schikanieren. Und just die ÖVP-Landespartei proklamiere ja das „Miteinander“ unentwegt. 

VP-Vize wies Anschuldigung zurück

Vize Poppinger wies diesen Vorwurf gegenüber der "Krone" entschieden zurück. Er sei im Vorfeld gar nicht gefragt worden. Und man könne am Weg zur Toilette auch in die Wohnung des Pfarrers gelangen und es habe beim letzten Event einfach Probleme gegeben.

Übrigens: In der Nacht vor der SP-Veranstaltung hatte die ÖVP zwei riesige Transparente auf Baustellengitter gegenüber platziert.