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Roter Eiertanz um Hoscher-Ausschuss

Heute Redaktion
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Ex-Casino-Vorstand Dietmar Hoscher
Ex-Casino-Vorstand Dietmar Hoscher
Bild: imago stock & people

Rauswurf oder kein Rauswurf? Nach der Empörung rund um den Millionen-Geldregen für Ex-Casino-Vorstand Dietmar Hoscher herrscht in der SPÖ Uneinigkeit über das weitere Vorgehen.

Auch die Optik ist verheerend: Die SPÖ hat fast 15 Millionen Euro Schulden, 27 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet, gleichzeitig aber soll ein roter Manager vier Millionen Euro fürs Nichtstun einstreifen.

Auch für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist "nicht nachvollziehbar", warum Ex-Casino-Vorstand Dietmar Hoscher auf einem SPÖ-Ticket eine Millionen-Gage fürs Nichtstun kassierte. Aus der Partei rauswerfen will sie ihn aber nicht. Stattdessen fordert sie "eine sachliche Diskussion" über die Personalie des Ex-SPÖ-Mandatars (1999–2002 Bundesrat, 2002– 2006 Nationalrat, Anm.): "Alles andere werden wir sehen."

Die Verantwortung für das enorme Gehalt Hoschers sieht die SPÖ-Chefin beim Aufsichtsrat der Casinos Austria – nicht bei ihrer Partei. Dieser beschließe ja die Gagen und Verträge des Vorstands. Laut Rendi-Wagner müsse man auch hinterfragen, warum der Vertrag mit Hoscher vorzeitig aufgelöst wurde. Ihre Vermutung: "Offenbar nur, um dem FP-Mann Sidlo einen Posten freizumachen." Dieser Frage müsse man nun auch im Casinos-Untersuchungsausschuss nachgehen. Sie verweist auch darauf, dass Vorstandsgehälter in den vergangenen 20 Jahren um 200 Prozent gestiegen seien, "normale Gehälter" aber nur um rund 30 Prozent. Um dieser "Fehlentwicklung" gegenzusteuern, fordert sie:

■ Mehr Transparenz: Börsennotierte Unternehmen sollen Gehälter offenlegen müssen.

■ Maximalgehälter: Vorstände staatsnaher Betriebe sollen künftig maximal 500.000 Euro pro Jahr verdienen können.

■ Der 55-Prozent-Spitzensteuersatz soll weiter unbefristet gelten.

Dornauer will Hoscher rauswerfen, Lercher eine Spende

Anders als SPÖ-Chefin Rendi-Wagner sprach sich Tirols SPÖ-Obmann Georg Dornauer bereits am Dienstag für einen Ausschluss Hoschers aus. "Solche Summen sozusagen fürs Nixtun zu kassieren, ist aus meiner Sicht höchst unanständig", sagte Dornauer im Ö1-"Mittagsjournal". Er empfiehlt der SPÖ, sich "von solchen Leuten endgültig" zu trennen. Einen Antrag darauf will Dornauer aber nicht einbringen.

SPÖ-Rebell Max Lercher ist die mangelnde soziale Kompetenz Hoschers ein Dorn im Auge: "Alle, die auch durch die SPÖ viel erreicht haben, hätten jetzt eigentlich die Pflicht, der Partei in ihrer Notsituation auch finanziell beizustehen," sagte er zu "Heute". Nachsatz: "Also ich wüsste, was ich zu tun habe."

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