Wien

Stau wegen Klima-Klebern – jetzt spricht das Rote Kreuz

Wien wurde zuletzt täglich von Klima-Klebern lahmgelegt. Viele kritisieren, dass Einsatzfahrzeuge blockiert würden. Nun meldet sich das Rote Kreuz. 

Heute Redaktion
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" blockieren seit Montag jeden Tag wichtige Verkehrsverbindungen in Wien.
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" blockieren seit Montag jeden Tag wichtige Verkehrsverbindungen in Wien.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Täglich kleben sich die selbsternannten Klimaschützer zuletzt an Wiens Straßen. Die Klima-Kleber müssen dabei mit viel Kritik und teils auch Handgreiflichkeiten zurecht kommen. Ein großer Kritikpunkt an den Straßenblockierern: Sie würden Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Rettung blockieren. 

Protest-Woche legt Wiens Verkehr lahm

Am Montag wollten die Aktivisten "verkehrsberuhigte Zonen" vor Schulen schaffen, am Dienstag blockierten die Aktivisten rund um Martha Krumpeck den Wiener Praterstern. Am Mittwoch klebte eine Gruppe auf dem Gürtel vor dem Westbahnhof. Am Donnerstag wurde die Donaukanalstraße lahmgelegt. Die Aktivisten lassen sich auch von Festnahmen und Gewalt nicht von ihrem Ziel abhalten. Anrainer sind genervt und äußern Kritik. Vor allem für Einsatzfahrzeuge seien die Straßenblockaden ärgerlich, vermuten viele Wiener.

Auch so manchen Politikern haut es bei den täglichen Aktionen der Klima-Aktivisten den Vogel raus. Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp hat eine sehr besondere Idee, wie man mit den Aktivisten verfahren sollte. Am Mittwoch postete er ein provokantes "Verkehrsschild" auf seinem Facebook-Account.

Im Rettungsdienst zählt jede Minute 

Eine Nutzerin fragte auf Twitter nach: "@roteskreuz Mich würde eure Meinung zu den Straßenblockaden der Klimaaktivist:innen interessieren. Stellen sie für euch ein Problem/eine Gefahr dar?"

Das Rote Kreuz antwortete auf den Tweet und erklärte, dass der Rettungsdienst eine zeitkritische Leistung sei, die im täglichen Straßenverkehr unterwegs sei. Vor allem bei notfallmedizinischen Einsätzen zähle dabei jede Minute. Jedes Ereignis, dass dabei zu einer Staubildung führt, kann dabei Auswirkungen auf Eintreffzeit des Rettungsdienstes haben und stellt eine Gefahr da. Das Rote Kreuz stellt auch klar: "Durch die verlängerte Anfahrt leiden nicht nur die Patient:innen, auch die Angehörigen stehen bis zum Eintreffen der Rettung unter enormen Belastungen."

Chef des Roten Kreuz will sich nicht instrumentalisieren lassen

Am Nachmittag meldete sich dann Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, via Twitter zu Wort. Zwar würden Rettungsfahrten "oft von Staus oder rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer:innen gebremst", das sei man gewohnt. Man verlange deshalb aber nicht gleich Gefängnisstrafen für die Verursacher, "nicht einmal im Affekt", so Foitik. Politiker sollten das Rote Kreuz und medizinische Notfälle nicht für die Kriminalisierung von Klimaschützern instrumentalisieren, fordert der Rot-Kreuz-Mann.

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