Wien

Wiens FPÖ-Chef will Klima-Klebern auf den Kopf pinkeln

Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp völlig unter der Gürtellinie: Er stellt ein "neues Verkehrszeichen" gegen Klima-Aktivisten in den Raum.

Leo Stempfl
Dominik Nepp setzt sich für ein "neues Verkehrszeichen" ein.
Dominik Nepp setzt sich für ein "neues Verkehrszeichen" ein.
Montage: Helmut Graf, Denise Auer, Screenshot

Bereits den dritten Tag in Folge legten Klima-Kleber am Mittwoch in Wien Verkehrsadern lahm. Auch am Donnerstag ist wieder mit weiteren Aktion zu rechnen. Manchen brennen deswegen schon die Sicherungen durch; vorm Westbahnhof wurden die Aktivisten von einem Autofahrer regelrecht von der Straße getreten.

Mordversuch und Pinkel-Gesuch

In der Stadtpolitik sind es vor allem FPÖ und ÖVP, die sich über die meist keine 45 Minuten dauernden Blockade-Aktionen empören. Wiens FPÖ-Obmann Dominik Nepp forderte gar Beugehaft. "Jetzt ist es an der Zeit, mit voller Härte durchzugreifen und zu signalisieren, dass es für solche Schikanen keine Toleranz gibt." Andere Aktivisten habe er gar wegen Mordversuchs angezeigt.

Auf Facebook legte er nun mit einem ungustiösen Vorschlag nach. Darin ist ein Bild zu sehen, Bildunterschrift: "Zeit für neue Verkehrszeichen". In piktogrammartiger Darstellung darüber zu sehen ist eine Straße, auf der eine Person in orangener Weste ihre Hand am Boden festgeklebt ab. Flankiert wird dieses Strichmännchen von einer anderen Person, die ihr auf den Kopf pinkelt. Darüber ist ein grüner Daumen nach oben abgebildet.

Dominik Nepp mit Klima-Kleber-Kritik komplett unter der Gürtellinie.
Dominik Nepp mit Klima-Kleber-Kritik komplett unter der Gürtellinie.
Screenshot Facebook

Partei-Kollege legte vor

Offenbar genau nach dem Geschmack seines Zielpublikums. "Würde ich auch machen", zeigen einige der knapp 100.000 Fans Unterstützung. "Jawohl! Jeder der vorbei geht! Vl hören sie dann auf. Oder es gefällt ihnen. Ausser die Pisse ist nicht BIO!", schreibt ein anderer.

Vereinzelt gibt es auch kritische Stimmen: "Über sowas lach ich in meiner WhatsApp Gruppe, aber für einen Wiener FPÖ Chef ist das nicht angemessen". "Was für ein jämmerliches, niederträchtiges Niveau. Es ist von surrealer Verabscheuenswürdigkeit", zürnt etwa ein User auf Twitter.

Auf Twitter kann Nepp das Verkehrsschild nicht mehr posten, dort wurde er bekanntlich lebenslang gesperrt. Anders sein Pressesprecher und Mariahilfer FPÖ-Chef Leo Kohlbauer. Er zitierte einen Tweet, der die Klima-Blockaden unterstützenden Wissenschaftler zeigte, mit einer Frage. "Handelt es sich bei den renommierten Wissenschaftlern um jene, die seit ca. 2015 am Bahnhofsklo vom Praterstern ein Forschungsprojekt mit jungen Mädchen betreiben?" Der Eintrag war wenige Minuten später gelöscht.

Das mittlerweile gelöschte Posting.
Das mittlerweile gelöschte Posting.
Screenshot
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    Am Praterstern in Wien-Leopoldstadt kam es am Dienstag erneut zu einer Straßenblockade durch Klima-Kleber.
    Am Praterstern in Wien-Leopoldstadt kam es am Dienstag erneut zu einer Straßenblockade durch Klima-Kleber.
    GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com