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Rotes Kreuz überlastet: Bundesheer betreut Asylwerber

Heute Redaktion
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Bild: Heute.at

Auf dem Gelände der Schwarzenberg-Kaserne in Wals-Siezenheim bei Salzburg sind am Sonntag die ersten rund 90 von insgesamt 150 Flüchtlingen eingezogen. Die Versorgung der Flüchtlinge muss vorerst das Bundesheer übernehmen. Das Rote Kreuz hat zuwenig Kapazitäten, da die Unterbringung zu kurzfristig organisiert wurde. Die Zelte sollen im Laufe der Woche durch Wohncontainer ersetzt werden.

Auf dem Gelände der Schwarzenberg-Kaserne in Wals-Siezenheim bei Salzburg sind am Sonntag die ersten rund 90 von insgesamt 150 eingezogen. Die Versorgung der Flüchtlinge muss vorerst das Bundesheer übernehmen. Das Rote Kreuz hat zuwenig Kapazitäten, da die Unterbringung zu kurzfristig  organisiert wurde. Die Zelte sollen im Laufe der Woche durch Wohncontainer ersetzt werden.

Am Wochenende wurde auf dem Kasernengelände eine Zeltstadt für 150 Flüchtlinge errichtet. In den Zelten sollen bis zum Ende der kommenden Woche Asylsuchende untergebracht werden, die unter anderem in Traiskirchen (NÖ) wegen der dortigen keinen Platz mehr hätten, hieß es aus dem Innenministerium.

Aufgrund der Dringlichkeit handle es sich um eine kurzfristige Überbrückungsmaßnahme für maximal 14 Tage. Durch diese kurzfristige Entscheidung konnte das Rote Kreuz keine Betreuung für die geplanten 150 Schutzsuchenden organisieren. Das Bundesheer muss deshalb zwischenzeitlich die Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge übernehmen, wie Innenministeriums-Sprecher Karl Heinz Grundböck dem ORF bestätigte. Die Zelte sollen im Laufe der Woche durch Container ersetzt werden.

Salzburg sei säumig

Bei dem Gelände handelt es sich um dieselbe Fläche, auf der bisherigen Vereinbarungen zufolge das Land Salzburg Container aufstellen hätte sollen. Das sei bisher aber nicht passiert, begründete ein Sprecher des Verteidigungsministeriums den Schritt zurück zur Zeltstadt.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sagte: "Mit der Öffnung der Schwarzenberg-Kaserne durch das Verteidigungsministerium können wir rasch Kriegsflüchtlinge vor Obdachlosigkeit schützen".
Gelände eingezäunt

Weil Landesflächen und Quartiere nach wie vor nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stünden, sei eben wieder der Bund mit einer Fläche auf Bundesgebiet eingesprungen.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) stellte sich hinter das Vorhaben: "Das Bundesheer stellt rasch Platz für Zelte zur Verfügung, um Obdachlosigkeit zu verhindern. In einem zweiten Schritt sollen auf dieser Teilfläche der Schwarzenberg-Kaserne Container aufgestellt werden, um die Unterbringung zu verbessern".

Das Gelände der Zeltstadt wird aus Sicherheitsgründen durch einen Zaun vom restlichen Kasernengelände getrennt.

Erste Flüchtlinge für Althofen

In Althofen in Kärnten beziehen ebenfalls die ersten Flüchtlinge das dortige Zeltlager. Neben Krumpendorf und dem Polizeianhaltezentrum Klagenfurt gibt es damit drei große Quartiere des Bundes in Kärnten, die Platz für insgesamt 570 Asylwerber schaffen - das ist aber weiter nicht ausreichend.