Politik

Rotes Wien hat den Schwarzen Peter

Die Mascheks müssen ihre helle Freude an dem Polit-Kabarett haben, das derzeit unter dem Titel "Asylpolitik" abläuft.

Heute Redaktion
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Die Mascheks müssen ihre helle Freude an dem Polit-Kabarett haben, das derzeit unter dem Titel "Asylpolitik" abläuft.

Vorhang auf. Asyl-Gipfel Mittwoch in Pörtschach: Vier Stunden wird über Notunterkünfte beraten. Der Name Wien fällt kein einziges Mal, obwohl die Innenministerin und alle maßgeblichen Wiener Beamten vor Ort sind.

2. Szene. Nur wenige Stunden später, 20 Uhr: Vizekanzler Mitterlehner ruft Häupl an, bittet Wiens Bürgermeister um Quartiere für Flüchtlinge. Häupl, erst Mensch, dann erst Politiker, sagt Hilfe zu. Maximal 600 Asylwerber auf vier Monate, verteilt auf mehrere Quartiere, der Bund zahlt.

3. Szene. Tags darauf fällt Häupl fast das Frühstückskipferl aus der Hand. Unter Posaunenstößen verlautbart Innenministerin Mikl-Leitner, dass es in Wien ein Großlager für 600 Flüchtlinge geben werde. Folge: wütende Telefonate, schließlich ein Kompromiss.

Finale. Häupl geht ein Jahr vor der Wien-Wahl ein hohes Risiko ein. Strache nennt ihn schon "Asylkaiser". Anderseits: Vielleicht schätzen gar nicht so wenige Menschen Politiker, die nach Herz und nicht nach Polit-Kalkül entscheiden