Der Schock sitzt in der 1.070-Einwohner-Gemeinde Kirchberg ob der Donau (Bez. Rohrbach) noch tief. Nach dem Blutbad von Amokjäger Roland D. im Herbst gab es nun am Neujahrstag eine blutige Hundeattacke.
Wie berichtet, spielte eine 10-Jährige mit dem Rottweiler ihres Vaters, als das 7-jährige Nachbarsmädchen vorbeikam. "Sie haben Kommandos wie 'Sitz' und 'Platz' geübt", so eine Sprecherin der Polizei zu "Heute". Wie "Heute" erfahren hat, dürften die Kinder bisher schon oft völlig ohne Probleme gemeinsam mit dem Hund gespielt haben.
Die 7-jährige Schülerin trug eine Jacke mit Pelzkragen, als sie beim Grundstück vorbeiging. Plötzlich ging der Hund auf sie los, biss sie in Oberarm, Schulter, Oberschenkel. Das Kind wurde mit dem Rettungsheli nach Linz gebracht, liegt nach einer OP auf der Normalstation.
Gegen den Halter liegt eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung vor. Bei der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach läuft ein Verwaltungsstrafverfahren. Fraglich ist, wie es mit dem Hund weitergeht, zuständig ist die Gemeinde.
Das Tier ist erst seit Juli beim neuen Besitzer, nachdem das Herrli davor bei einem Verkehrsunfall starb. Er will den Hund nach der Attacke "schweren Herzens" freiwillig weggeben, so Vizebürgermeister Stefan Reisinger (ÖVP). "Ernie" muss vorerst per Bescheid in einen Zwinger in Quarantäne, was dann passiert, ist unklar.
Die Polizei ermittelt wegen "fahrlässiger Körperverletzung". Und bei der Bezirkshauptmannschaft läuft unabhängig davon ebenfalls eine Ermittlung. Es wird beispielsweise geprüft, ob der Halter fahrlässig gehandelt hat, weil er den Hund in die Obhut seiner zehnjährigen Tochter gegeben hat. Je nach Ausgang ist hier eine Geldstrafe möglich.
Das schlimme Ereignis erinnert dramatisch an jenen Vorfall, der im Herbst 2023 im Mühlviertel passiert ist. Damals haben "Elmo" und zwei weitere Hunde in der Ortschaft Sebern in Naarn (Bez. Perg) eine Frau angegriffen und totgebissen.
