Nach fast drei Jahren Ukraine-Krieg rauscht der Rubel mächtig ab. Seit August hat die russische Währung mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren. Ein US-Dollar kostete am Mittwoch 106,40 Rubel, weniger war die Währung zuletzt im März 2022 kurz nach Kriegsbeginn gewesen, wie die "Bild" berichtet.
Am Mittwoch stimmte das russische Oberhaus auch für eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben um fast 30 Prozent. Im Haushalt 2025 wird eine Rekordsumme von 13,5 Billionen Rubel (rund 112 Milliarden Euro) für die Landesverteidigung ausgegeben, knapp zehn Prozent der US-Ausgaben fürs Militär.
Das entspricht mehr als sechs Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts. Insgesamt sollen im kommenden Jahr 40 Prozent des Haushalts für Verteidigung und die nationale Sicherheit ausgegeben werden.
Die Ausgabenerhöhung erfolgt inmitten wirtschaftlicher Nervosität in Russland, in der Unternehmen und Haushalte unter der steigenden Inflation und dem schwächelnden Rubel leiden.
Der Wert der russischen Währung ist in den vergangenen Wochen stark gesunken, da die Angst vor einer größeren Eskalation des Konflikts in der Ukraine zunimmt. Laut Analysten liegt der Kursverfall auch an neuen Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor.
Durch den Sturz des Rubels werden Importe teurer. Der Ökonom Jewgeni Kogan sagt: "Für die Zentralbank stellt dies eine Herausforderung im Kampf gegen steigende Preise dar." Der Leitzins ist bereits auf 21 Prozent, der höchste Stand seit 2003.
Für Exporte ist der tiefe Kurs aber von Vorteil. Finanzminister Anton Siluanow sagte am Dienstag auf einer Finanzkonferenz in Moskau, das helfe der russischen Regierung, mehr staatliche Einnahmen aus Energiesteuern und Exportzöllen zu erzielen.