Politik

Rudi Fußi nach Nötigungs-Vorwurf freigesprochen

Der ehemalige Berater von Christian Kern soll auch in der Silberstein-Affäre mitgemischt haben. Er wurde angeklagt, nun folgte das Urteil.

Heute Redaktion
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Rudi Fußi wurde freigesprochen.
Rudi Fußi wurde freigesprochen.
Bild: Helmut Graf

"Egal, was dir die ÖVP dafür gegeben hat. Ich gebe dir das Doppelte und sorge dafür, dass dir rechtlich nichts passieren wird" - Diese und weitere SMS des damals noch engen SPÖ-Mitarbeiter Rudi Fußi hatten jetzt ein juristisches Nachspiel.

Der ehemalige PR-Berater von Christian Kern soll die damalige Mitarbeiterin Anna J. massiv unter Druck gesetzt haben. Er vermutete, dass sie der ÖVP Infos über den Wahlkampf der SPÖ zukommen hat lassen.

„Sie (die SPÖ, Anm.) haben deine Telefonprotokolle. Und klagen dir den Arsch weg. Anna, beweg dich. Sie werden nie eine Ruhe geben. Morgen Deal oder ich kann dir nicht mehr helfen", so Fußi in weiteren SMS an die SP-Mitarbeiterin. Damit nicht genug, legte er weiter nach: "Du kommst da auch nimmer raus. Du bist die Einzige, die alle Mails bekommen hat. Glaub mir, so ein Leben willst nicht führen. Oder glaubst du, die Partei lässt dich in Ruhe, wenn du sie versenkst?"

Nachrichten aus Wut verschickt

Im Prozess bekannte sich Fußi nicht schuldig. Er gab zu, die Nachrichten verschickt zu haben. Von Druck sei aber keine Rede. Viel mehr habe er helfen und seinen Unmut ausdrücken wollen. Dass die Nachrichten nicht höflich waren, sah Fußi ein. "Ich war wahnsinnig sauer", rechtfertigte er sich aber.

Die ehemalige SPÖ-Mitarbeiterin sprach jedoch von Angstzuständen. Sie habe in der Zeit nicht einmal essen können. Auch begann sie immer wieder zu weinen, wenn sie über Fußis Nachrichten sprach. Anna J. gab außerdem zu, dass sie die Daten von Silberstein kopiert hat. Weitergegeben habe sie diese jedoch nicht.

Das Wiener Landesgericht sprach Rudi Fußi frei. Das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft meldete Berufung an. (red)

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