Eine 50 Euro-Spende kommt einen Russen nun teuer zu stehen. In Moskau ist ein 34-Jähriger zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Dem Russe wird "hochverrat" vorgeworfen. Er habe " einem ausländischen Staat finanzielle Hilfe" geleistet und so "Aktivitäten gegen die Sicherheit der Russischen Föderation" unterstützt, hieß es "Orf.at" zufolge in der Urteilsbegründung.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur "RIA Novosti" und Menschenrechtsgruppen hatte der Beschuldigte unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine finanziell unterstützt. Am 26. Februar 2022 schickte er demnach 50 Euro auf ein deutsches Bankkonto zur Unterstützung der ukrainischen Armee überwiesen.
Dieses Vergehen blieb nicht unbeobachtet. Als er im vergangenen Jahr versucht haben in die Türkei zu reisen, nahmen ihn russische Sicherheitskräfte nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Memorial fest. Beamte des russischen Geheimdiensts FSB hatten zuvor sein Telefon bei einer Durchsuchung an seinem Arbeitsplatz beschlagnahmt.
Die Mega-Strafe gegen den "Verräter" wurde bereits Anfang November verhängt, aber erst jetzt bekanntgegeben. Das Gericht erklärte, dass der laut Memorial 34 Jahre alte Mann von "politischem und ideologischem Hass motiviert" gewesen sei.
Rigoroses Vorgehen gegen Abweichler ist kein Einzelfall im Land von Kreml-Diktator Wladimir Putin (77) Der Fall erinnert an die US-Russin Xenia Karelina, die im August in Russland wegen "Hochverrats" zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden war. Sie hatte zu Beginn des Ukraine-Konflikts 50 Dollar (etwa 46 Euro) an eine proukrainische Hilfsorganisation gespendet.
Die russischen Behörden nehmen seit 2022 vermehrt Menschen wegen "Spionage", "Verrats", "Sabotage", "Extremismus" oder einfacher Kritik an der Armee fest. Oftmals werden sehr hohe Haftstrafen verhängt.