Ukraine

Putin lässt nun auf Kriegsverweigerer schießen

Russland lässt womöglich auf Kriegsverweigerer schießen. Das enthüllt nun ein Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. 
Nikolaus Pichler
04.11.2022, 13:29

Russische Streitkräfte sollen wohl damit begonnen haben, "wegen niedriger Moral und Scheu vor dem Kampf" spezielle Truppen einzusetzen. Dies schreibt das britische Verteidigungsministerium in einem am Freitag veröffentlichten Tweet. Die Truppen werden "Barrieretruppen" oder "blockierende Einheiten" genannt. Diese würden damit drohen, Soldaten auf dem Rückzug zu erschießen. So sollen Offensiven erzwungen werden.

Dieses Vorgehen sei bereits aus früheren Konflikten bekannt, in denen Russland involviert war. "Die Taktik, Deserteure zu erschießen, zeugt wahrscheinlich von der geringen Qualität, der niedrigen Moral und der Disziplinlosigkeit der russischen Streitkräfte", schreibt das britische Verteidigungsministerium

Erneut Wohngebäude beschossen

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die Regierung der russischen Darstellung entgegentreten und Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

In der Nacht auf Freitag kam es laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform zum Beschuss von Mykolajiw und der umliegenden Region. S-300 Geschütze hätten Lagerhäuser, Verwaltungs- und Wohngebäude beschädigt, hieß es am Freitag unter Berufung auf die Regionalverwaltung von Mykolaijiw. Opfer habe es dabei keine gegeben. Die ukrainische Armee hatte zuvor von heftigen russischen Attacken in einigen Regionen berichtet.

Angriffe verstärkt

"Der Gegner hat die Intensität der Kämpfe an einzelnen Frontabschnitten verdreifacht - bis zu 80 Angriffe täglich", teilte der Oberkommandant der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal mit, ohne Details zu nennen. Bei einem Telefonat mit NATO-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli habe er die Lage an der Front besprochen, erklärte er. "Die Situation ist angespannt, aber unter Kontrolle", meinte Saluschnyj. Die ukrainische Armee halte die Verteidigung "durch Mut und Geschicklichkeit" aufrecht.

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