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Russische Botschaft in Wien: Terroranschläge vereitelt

Heute Redaktion
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Derzeit kriselt es wieder zwischen Russland un dem Nachbarland Ukraine. Russen-Präsident Wladmir Putin hatte vor zwei Tagen behauptet, ukrainische Kämpfer seien auf Krim-Territorium vorgerückt, was aus Kiew dementiert wurde. Jetzt hat sich die russische Botschaft in Wien zu Wort gemeldet: Der Föderale Sicherheitsdienst Russlands (FSB) habe in der Republik Krim eine Reihe von Terroranschlägen verhindert. Die Erklärung liest sich wie ein James Bond-Drehbuch.

Zwischen Russland un dem Nachbarland Ukraine kriselt es derzeit wieder. Jetzt hat sich die russische Botschaft in Wien zu Wort gemeldet: Der Föderale Sicherheitsdienst Russlands (FSB) habe in der Republik Krim eine Reihe von Terroranschlägen verhindert. Die Erklärung liest sich wie ein James Bond-Drehbuch.

Putin sagte am Mittwoch vor Journalisten, Kiew sei an einer friedlichen Lösung nicht interessiert und gehe zu Terror über. Und er warnte: Kiew spiele ein gefährliches Spiel.

Anschläge vereitelt

Im Namen des russischen Außenministeriums hat die russische Botschaft in Wien am Freitag eine Erklärung ausgeschickt, in der von konkreten Plänen zu Terroranschlägen auf russische Einrichtungen auf der Halbinsel Krim durch die Ukraine die Rede ist, die aber vom russischen Sicherheitsdienst vereitelt worden seien. Ziele sollen "kritisch wichtige Elemente der Infrastruktur und Lebensversorgung der Halbinsel" gewesen sein.

FSB-Mann fiel bei Schießerei

Die schriftliche Erklärung liest sich wie das Drehbuch eines russischen Agentenkrimis oder James Bond. Konkret sei man in der Nacht auf Mittwoch nahe der Stadt Armjank eine Gruppe von "Diversanten" (feindliche Agenten, Saboteure - laut Wikipedia kommunistischer Sprachgebrauch) gestoßen, die 40 Kilo Sprengsätze, darunter Handgranaten und Minen, bei sich führten (siehe Video des Russischen Geheimdiensts). Daraufhin sei es zu einem Schusswechsel gekommen, bei dem ein FSB-(Geheimdienst)-Mitarbeiter getötet worden sei. 

Ukrainische Terroristen mit "Panzertechnik und Artilleriewaffen"

In der Nacht darauf sollen Terrorgruppen des ukrainischen Verteidigungsministeriums versucht haben, auf das Territorium der Krim zu gelangen, was der Geheimdienst und "andere russische Behörden" unterbunden hätten. Bei diesen Versuchen seien "Panzertechnik und Artilleriewaffen der ukrainischen Armee eingesetzt" worden. Auch diesmal musste ein Russe sein Leben lassen: Laut der Aussendung kam bei einem Feuergefecht ein Soldat des russischen Verteidigungsministeriums ums Leben.

Russische Spione beteiligten sich an der Aktion

Doch die ukrainischen Revolutionäre machten die Rechnung ohne die Russen: Dank der von der russischen Seite ergriffenen Maßnahmen wurde "auf dem Territorium der Republik Krim ein Agentennetzwerk der Haupt-Aufklärungsverwaltung des Verteidigungsministeriums der Ukraine liquidiert." Daraufhin sei es dem Geheimdienst gelungen, ukrainische und russische Staatsbürger festzunehmen, die sich an der Vorbereitung der Terroranschläge beteiligt hätten, darunter ein "gewisser" Jewgeni Panow (38) und Andrej Sachtej. Sie alle werden derzeit verhört.

Nach Einschätzung der russischen Geheimdienste sollten "diese Diversionen und Terroranschläge die sozialpolitische Situation in der Region vor und während der Wahlen von föderalen und regionalen Machtorganen destabilisieren".

Drohung an Ukraine

Und das russische Außenministerium droht Kiew über die österreichische Botschaft: "Wir müssen zudem sowohl Kiew als auch seine ausländischen Betreuer warnen, dass der der russischen Seite zugefügte Schaden, der Tod der russischen Militärs keineswegs ohne Folgen bleiben werden."

Ein geplantes Treffen in Peking dürften die Russen in der Erklärung absagen: "Wie Präsident Wladimir Putin am 10. August betonte, sind weitere Treffen im so genannten "Normandie-Format" angesichts der ausbleibenden positiven Handlungen seitens Kiews bzw. angesichts seiner Neigung zum Terror und zu Provokationen kaum sinnvoll, besonders Anfang September in Peking, worum Pjotr Poroschenko (Ukrainischer Präsident, Anm.) erst vor kurzem bat."

"Wenn einer mit dem Feuer spielt, kann das böse enden."

Schließlich wird die Ukraine eindringlich gewarnt: "Wir rufen unsere Partner abermals auf, die Behörden in Kiew unter Druck zu setzen und vor gefährlichen Schritten zu warnen, die äußerst negative Folgen haben könnten. Wenn einer mit dem Feuer spielt, kann das böse enden."

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Erklärung der russischen Botschaft im Wortlaut!

Erklärung des russischen Außenministeriums zu den auf der Halbinsel ?‎Krim? vereitelten Terroranschlägen

In der Nacht zum 7. August wurde in der Nähe der Stadt Armjansk eine Gruppe von Diversanten aufgefunden. Bei der Festnahme der Terroristen wurde bei einem Schusswechsel ein FSB-Mitarbeiter getötet. Am Ort des Feuergefechts wurden Sprengsätze von insgesamt 40 Kilogramm Trotyl, Munition, Handgranaten, Minen, Spezialwaffen entdeckt. In der Nacht zum 8. August unternahmen die Spezialeinheiten des ukrainischen Verteidigungsministeriums zwei Versuche zum Durchbruch von Diversions- bzw. Terrorgruppen auf das Territorium der Republik Krim, die von Mitarbeitern des FSB und anderer russischen Behörden unterbunden wurden. Bei diesen Versuchen wurden Panzertechnik und Artilleriewaffen der ukrainischen Armee eingesetzt. Bei einem Feuergefecht kam ein Soldat des russischen Verteidigungsministeriums ums Leben.

Dank der von der russischen Seite ergriffenen Maßnahmen wurde auf dem Territorium der Republik Krim ein Agentennetzwerk der Haupt-Aufklärungsverwaltung des Verteidigungsministeriums der Ukraine liquidiert. Es wurden ukrainische und russische Staatsbürger festgenommen, die sich an der Vorbereitung der Terroranschläge beteiligt hatten. Darunter sind das die gewissen Jewgeni Panow und Andrej Sachtej. Sie alle werden derzeit verhört.

Und die Botschaft droht ihren ukrainischen Nachbarn:

Wir hatten unsere Partner öfter darauf aufmerksam gemacht, dass die aktuellen Behörden in Kiew in Wahrheit an der Suche nach friedlicher Lösung der akuten Probleme in der Ukraine gar nicht interessiert und zur Suche nach Kompromissen gar nicht bereit sind. Sie wollen entstehende Fragen durch Gewaltanwendung und jetzt auch durch den Terror lösen.

Die aktuelle Situation um die Versuche zur Invasion auf die Krim, das jüngste Attentat gegen das Oberhaupt der Lugansker Volksrepublik, Igor Plotnizki, die ständigen Artillerieangriffe an der Trennungslinie im Donezbecken, die permanente Verletzung von Gesetznormen durch diverse radikale nationalistische „Aktivisten“ auf dem ganzen Territorium der Ukraine – das alles beweist ganz deutlich, was für eine Situation in der Ukraine entstanden ist. Zahlreiche Provokationen, die permanente Darstellung Moskaus als Feind, die absichtliche Förderung der antirussischen Stimmungen sind nichts als ein Versuch der Behörden in Kiew, ihr eigenes Volk von der schwierigen Situation ihres Landes und von den Problemen der meisten Einwohner der Ukraine abzulenken. Es ist die Absicht offensichtlich, die Gesellschaft von der Verantwortung der Personen abzulenken, die aktuell an der Macht stehen, von ihrer Unfähigkeit, die längst erforderlichen Reformen umzusetzen und eine faire Ermittlung von zahlreichen Morden an Journalisten und Menschenrechtlern, von den im Jahr 2014 auf dem Maidan, in Odessa, Mariupol und anderen Städten begangenen Verbrechen zu organisieren.

Die ukrainischen Behörden versuchen, mit unbegründeten Erklärungen offensichtliche Dinge zu widerlegen und die Verantwortung für ihre Handlungen auf Dritte zu schieben, darunter auf dem UN-Sicherheitsrat, damit sie selbst keine realen Schritte zur Normalisierung der Situation machen müssen.

Wir rufen unsere Partner, dank deren das aktuelle Regime in Kiew an der Macht bleibt, auf, vernünftig zu sein und ihre ukrainischen „Schützlinge“ endlich zu zwingen, die permanenten Provokationen einzustellen und ihre Verpflichtungen im Sinne der Minsker Vereinbarungen zur politischen Regelung in der Ukraine zu erfüllen.

Pjotr Poroschenko behauptet ständig, die absolute Unterstützung seitens der USA, der Nato und der Europäischen Union „im Kampf um die Zurückeroberung der annektierten Krim“ zu genießen. Die Förderung dieser Rhetorik durch den Westen hat zweifellos eine negative Rolle bei der Beschlussfassung zur Organisation von bewaffneten Provokationen auf der russischen Krim durch die ukrainische Führung gespielt. Sollte der Oberste Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte an dieser Beschlussfassung beteiligt gewesen sein, dann beansprucht er die Rolle des Töters des Friedensprozesses. Falls diese Beschlüsse aber ohne seine Beteiligung gefasst wurden, dann ist das umso schlimmer. Die Passivität der Kiewer Behörden angesichts der kriegerischen Rhetorik und der Gewaltaktionen seitens der so genannten Freiwilligen-Bataillone und anderer Extremisten ist sehr beunruhigend.

Wir hoffen, dass in den westlichen Hauptstädten entsprechende Schlüsse gezogen werden.

Die Versuche zur Destabilisierung der Situation auf der russischen Krim sind zum Scheitern verdammt. Die Stabilität und Sicherheit in der Republik Krim werden wir zweifellos aufrechterhalten.

Wir müssen zudem sowohl Kiew als auch seine ausländischen Betreuer warnen, dass der der russischen Seite zugefügte Schaden, der Tod der russischen Militärs keineswegs ohne Folgen bleiben werden.

Wie Präsident Wladimir Putin am 10. August betonte, sind weitere Treffen im so genannten "Normandie-Format" angesichts der ausbleibenden positiven Handlungen seitens Kiews bzw. angesichts seiner Neigung zum Terror und zu Provokationen kaum sinnvoll, besonders Anfang September in Peking, worum Pjotr Poroschenko erst vor kurzem bat.

Wir rufen unsere Partner abermals auf, die Behörden in Kiew unter Druck zu setzen und vor gefährlichen Schritten zu warnen, die äußerst negative Folgen haben könnten. Wenn einer mit dem Feuer spielt, kann das böse enden.