Ukraine-Söldner

Russland behauptet, 10 Österreicher getötet zu haben

Laut russischem Verteidigungsministerium sollen 28 Österreicher in der Ukraine kämpfen, zehn getötet worden sein. Das Außenministerium dementiert.

Leo Stempfl
Russland behauptet, 10 Österreicher getötet zu haben
Zahlreiche Ausländer haben sich der Internationalen Legion zur Verteidigung der Ukraine angeschlossen. Verlässliche Zahlen gibt es jedoch nicht. Im Bild: Ein deutscher Söldner bei einem Interview.
REUTERS

Das russische Verteidigungsministerium hat in seinem Telegram-Kanal eine Liste veröffentlicht, die Aufschluss über die Zahl der Söldner im Ukraine-Krieg geben soll. Insgesamt soll sich die Zahl seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 auf 13.387 Kämpfer belaufen, von denen 5.962 getötet worden sein sollen.

Platz 1 geht dabei mit 2.960 Söldnern an Polen, dahinter folgen die USA mit 1.113, Georgien mit 1.042 und Kanada mit 1.005. "Eliminiert" wurden davon jeweils rund die Hälfte, so die russischen Behörden. Brisant: Aus Deutschland sollen 235 Söldner angekommen und 88 gefallen sein. Und selbst Österreich findet sich in der Liste: 28 Ankünfte und zehn Eliminierungen behauptet Russland.

Die angeblichen Zahlen für Österreich sind unter "Австрия" zu finden.
Die angeblichen Zahlen für Österreich sind unter "Австрия" zu finden.
t.me/mod_russia

Außenministerium dementiert

Die Zahlen sind natürlich mit äußerster Vorsicht zu genießen und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Selbes gilt für die Angaben der Ukraine, die natürlich ein Interesse daran hat, die Zahl möglichst groß erscheinen zu lassen. Laut der Regierung in Kyiv sollen es sogar 20.000 ausländische Kämpfer sein, berichtet die "Berliner Zeitung".

Die deutschen Sicherheitsbehörden sammeln nur Daten über Mitglieder der Internationalen Legion mit Bezug zu politischen Extremismus bzw. politisch motivierter Kriminalität. 21 davon würden sich aktuell in der Ukraine aufhalten, 14 vermutlich auch an Kampfhandlungen teilnehmen. Einige Todesfälle könne man bestätigen.

Anders in Österreich: "Uns liegen keine Informationen über gefallene Österreicher in der Ukraine vor", erklärt eine Pressesprecherin des Außenministeriums gegenüber "Heute".

So hoch ist das Gehalt

Die "Berliner Zeitung" schildert übrigens auch die Details zum Rekrutierungsprozess. Demnach reicht eine Bewerbung per Online-Formular. Interessierte müssen nur zwischen 18 und 60 Jahren alt sein und weder Vorstrafen noch chronische Krankheiten aufweisen. Militärische (Kampf-)Erfahrung ist erwünscht, aber nicht notwendig.

Daran orientiert sich allerdings das Salär. 550 Euro im Monat gibt es für den Einsatz in Front-Nähe, 1.100 Euro in "Gefahrenzonen", 2.750 Euro für "aktiven Kampfeinsatz" – alles durchaus hohe Beträge für ukrainische Verhältnisse. Im Todesfall werden Hinterbliebenen umgerechnet 353.000 Euro zugesichert.

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    Eiligst versucht die Ukraine im März 2024, die gesamte Front mit Verteidigungsanlagen zu befestigen.
    Eiligst versucht die Ukraine im März 2024, die gesamte Front mit Verteidigungsanlagen zu befestigen.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass 10 Österreicher als Söldner in der Ukraine getötet wurden, während das österreichische Außenministerium dies dementiert
    • Die Zahlen sind schwer zu überprüfen, aber laut russischen Behörden sollen insgesamt 13.387 ausländische Söldner im Ukraine-Krieg involviert sein, wobei 5.962 von ihnen getötet wurden
    leo
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