Gelogene Jobangebote

Russland lockt Ausländer an die Front

Gegen Russland gibt es von mehreren Ländern Vorwürfe, Männer in den Krieg zu locken. Unter falschen Jobaussichten werden sie ins Militär geholt.

Lukas Leitner
Russland lockt Ausländer an die Front
Russland rekrutiert Soldaten aus anderen Ländern.
IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA

Vorwürfe gegen Russland werden laut, denn das Militär soll schon seit längerer Zeit Männer aus dem Ausland für ihre Armee rekrutieren und das unter falschen Versprechen. Konkret geht es um Männer aus Nepal und Indien. Mit Vorstellungen auf einen gut bezahlten Job kommen sie nach Russland, enden dort aber meistens an der Front zur Ukraine.

Der Fall des Inders Aazad Yousuf Kumar, der in Russland vermisst wird, sorgt für Tumult. Er sei mit Job-Versprechen im Osten nach Dubai gekommen. Dort wurde ihm aber gesagt, er könne als Koch für die russische Armee arbeiten. Die letzte Nachricht von ihm erhielt sein Bruder, als er an der Front kämpfte. Seitdem gilt er als verschollen.

Kein Einzelfall

Immer mehr ähnliche Fälle werden bekannt. Russland rekrutiert auch Männer aus Nepal. Dort heißt es nach offiziellen Angaben, dass rund 200 Nepalesen für die russische Armee kämpfen.

Die Oppositionelle und Ex-Außenministerin Bimala Rai Paudyal geht sogar von 14.000 bis 15.000 aus. Weiteres sollen seit Dezember 100 Nepalesen als vermisst gelten.

Der Onkel eines gefallenen Nepalesen berichtet: "Hari sagte immer, dass er aus Russland zurückkehren wird, nachdem er Geld verdient hat, und dass er dann ein Haus bauen wird. Doch der Tag ist nie gekommen." 

Nur Kanonenfutter

Die Männer, welche es sicher zurück in ihr Heimatsland geschafft haben, scheuen sich nicht von ihren Erfahrungen zu berichten. Die Erzählungen kommen immer wieder auf den gleichen Schluss. Die ausländischen Soldaten sind einfaches Kanonenfutter. Das zeigen auch die Zahlen. Bisher sind 13 Todesopfer mit nepalesischer Staatsbürgerschaft an russischer Front bekannt, weitere vier befinden sich in der Ukraine in Gefangenschaft. Über Kompensationszahlungen für gefallene Soldaten aus Nepal hatte Russland immerhin im Februar zugestimmt.

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    Wiener Linien / Manfred Helmer

    Auf den Punkt gebracht

    • Russland lockt Männer aus dem Ausland mit falschen Jobversprechungen an, um sie in ihrer Armee kämpfen zu lassen, wie bei Fällen aus Nepal und Indien deutlich wird
    • Die rekrutierten Männer enden oft an der Front in der Ukraine und werden als einfaches Kanonenfutter angesehen, was zu Todesfällen und Gefangenschaft führt
    • Insgesamt ist von mindestens 13 nepalesischen Todesopfern und weiteren vermissten Soldaten die Rede, während Russland im Februar Kompensationszahlungen für gefallene Soldaten zugesagt hat
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