Ukraine

Russland verlegt jetzt seine Atomwaffen an EU-Grenze

Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko kündigte den Beginn des Atomwaffentransfers von Russland nach Belarus an.

Eine ballistische Interkontinentalrakete aus russischer Produktion. (Symbolbild)
Eine ballistische Interkontinentalrakete aus russischer Produktion. (Symbolbild)
RIA Nowosti

"Es war notwendig, in Belarus Lagerstätten usw. vorzubereiten. Wir haben das alles getan. Jetzt beginnt die Bewegung der Atomwaffen", zitierte die heimische Nachrichtenagentur Belta den belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko. Ihm zufolge findet dieser Prozess im Rahmen von Vereinbarungen mit Moskau über den Einsatz taktischer Atomwaffen in Belarus statt. Das Staatsoberhaupt garantierte die Sicherheit russischer Atomwaffen auf dem Territorium von Belarus. "Machen Sie sich keine Sorgen über Atomwaffen. Wir sind dafür verantwortlich. Hier wird alles gut", versicherte er.

Anfang des Jahres einigten sich Moskau und Minsk auf den Einsatz taktischer Atomwaffen in Belarus. Wie Kremlchef Wladimir Putin berichtete, wird der Bau eines Lagers für diese Art von Waffen auf dem Territorium von Belarus am 1. Juli abgeschlossen sein. Die Wortmeldung dürfte eine Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen sein, die nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak begonnen hat. "Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen", sagte er in einem Interview des italienischen Fernsehens am Mittwochabend.

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    Damit Putin eine atomare Waffe zünden könnte, braucht er eine zweite Person, die auch im Besitz eines schwarzen Koffers ist. (Archivbild 1999)
    Damit Putin eine atomare Waffe zünden könnte, braucht er eine zweite Person, die auch im Besitz eines schwarzen Koffers ist. (Archivbild 1999)
    Reuters / 20min

    "Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen"

    "Dies ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1.500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen", ergänzte Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodimir Selenski, laut italienischer Übersetzung. Zugleich bestritt er, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. Russland und Kremlchef Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen, bemerkte Podolyak. Er meinte weiter: "Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen."

    Der Berater sagte generell, dass die Ukraine russisches Gebiet nicht attackieren wolle. An die italienische Journalistin gerichtet sagte er: "Wir benutzen die Waffen, die ihr uns gegeben habt, um russische Stellungen in den von Moskau besetzten Gebieten zu zerstören, Donbass und Krim eingeschlossen." Falls F16-Kampfflugzeuge geliefert würden, könnte "endlich" der Luftraum geschlossen werden, sagte Podolyak. Der Kreml wirft der Ukraine indes Anschlagspläne gegen Hochspannungsleitungen zweier Atomkraftwerke im Norden Russlands vor.