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Teilmobilmachung: Russlands Aktien stürzen in die Tiefe

Die Rekrutierungs-Ankündigung des russischen Präsidenten Putin von weiteren russischen Soldaten für den Krieg in der Ukraine lässt Anleger zittern.

Die jüngsten Ankündigungen Putins lassen den Aktienmarkt in die Tiefe stürzen.
Die jüngsten Ankündigungen Putins lassen den Aktienmarkt in die Tiefe stürzen.
Getty Images/iStockphoto

Gerumpelt hats vor allem bei den Aktien der Energieriesen Lukoil, Gazprom und Novatek, von Sberbank und des IT-Konzerns Yandex. Für schlechte Stimmung sorgte laut Iskander Lutsko, Chefstratege bei ITI Capital, die Ankündigung einer möglichen Steuererhöhung auf den Abbau und Export von Rohstoffen.

Als weiteren Grund nennt er die Teilmobilmachung der russischen Armee am Mittwoch. Das sieht auch Wolf von Rotberg, Aktienstratege der Bank J. Safra Sarasin, so: "Der russische Markt befürchtet deswegen wohl weitere Sanktionen vom Westen."

Sanktionen zunehmend problematisch

Zwar zeigte sich der russische Aktienmarkt nach der ersten Sanktionsrunde der westlichen Länder stärker als erwartet und erholte sich wieder. Doch die nun erfolgte Teilmobilmachung dürfte den Druck erhöhen, so von Rotberg zu 20 Minuten.

Der Aktienstratege erwartet keine Besserung im russischen Aktienmarkt: "Die bereits umgesetzten Sanktionen werden zunehmend problematisch für die russische Wirtschaft, weil sie immer mehr spürbar sind. Firmen bekommen teils keine Ersatzteile mehr. Der Trend geht nach unten."

Geringe Auswirkungen

Die Auswirkungen auf die Aktienmärkte in westlichen Ländern sind gering, da russische Aktien dort nicht mehr gehandelt werden. In Europa kam es am Mittwochmorgen zwar zu einem kurzen temporären Kursrutsch, Anleger ließen sich davon aber nicht beunruhigen, sagt Matthias Geissbühler, Investment-Chef von Raiffeisen Schweiz, zu 20 Minuten. "Man kennt die Auswirkungen auf die Energiepreise, deshalb ist die Teilmobilmachung kein Gamechanger mehr für die Aktienmärkte außerhalb Russlands."

Die meisten Marktteilnehmer hätten sich darauf eingestellt, dass sie sich noch länger mit den Auswirkungen des Kriegs und der Sanktionen beschäftigen müssen, weil es wohl kaum zu einer raschen Einigung zwischen Russland und der Ukraine kommen wird. Erst bei einer Eskalation, etwa mit Atomwaffen, wären auch die anderen Märkte betroffen.

Viel entscheidender für die Aktienmärkte sei die Geldpolitik, so Geissbühler. Am Mittwochabend informiert die US-Notenbank FED über eine von vielen erwartete Zinserhöhung. Am Donnerstagmorgen folgt die Schweizerische Nationalbank. Marktteilnehmer erwarten kräftige Zinsschritte. Am Vortag erhöhte schon die schwedische Riksbank ihren Leitzins um einen vollen Prozentpunkt.

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