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Er ernährte sich 17 Jahre lang von Chicken Nuggets

Die kleinen, panierten Hühnerstücke sind beliebt - keine Frage. Ryan Howarth (21) hat aber wohl ein klein wenig übertrieben.

Heute Redaktion
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Als er mit 4 Jahren zum ersten Mal zu Chicken Nuggets gegriffen hat, war für den Briten klar: Von nun an kommt nichts anderes mehr in meinen Magen. Spinat, Erbsen, Karotten - keine Delikatesse für viele Kinder, aber Ryan lehnte die Speisen strikt ab. Besser gesagt: Er lehnte alle andere Speisen ab.

"Wenn mir jemand etwas anderes anbot, habe ich reagiert als ob ich Insekten essen sollte", so der 21-Jährige in einem Interview. Hin und wieder konnte er sich aber doch überwinden, und aß ein paar Nudeln.

Trotz Nuggets nicht dick

Der Grund für den einseitigen Speiseplan: Ryan leidet unter Lebensmittel-Angst. Als er einmal ein Püree aus Wurzelgemüse aufgetischt bekam, weinte er 20 Minuten lang. Die Familie machte sich Sorgen um Ryans Gesundheit.

Um seine Figur musste sich der Brite jedoch nie Gedanken machen. Trotz der Ernährung durch Fast Food ist Ryan nicht dick. Im Gegenteil: Er sieht sogar kerngesund aus. Doch dieser Eindruck täuscht ein wenig. Denn laut Medizinern deutet alles auf eine beginnende Stoffwechselstörung hin. Zudem meint der 21-Jährige selbst, dass er sich zunehmend schwach und ausgelaugt fühlt.

Evolutionär sinnvoll

Aber: Ryans Speiseplan soll gar nicht so verkehrt gewesen sein, erklären Ärzte. Teilweise sei sie sogar sinnvoll. Kleinkinder greifen häufig zu bekannten Speisen. Das machten sie schon in der Steinzeit. Wenn sie sich damals von ihren Eltern entfernten, überlebten sie länger, wenn sie nicht alles aßen, was sie finden konnten. Was sie kannten galt als sicher. Alles andere hätte giftig sein können.

Wenn diese Phase jedoch nicht aufhört, dann kann das zum Problem werden. Die Folge: Krämpfe, Mangelerscheinungen, trockene Haut, Haarausfall und vieles mehr.

Hin und wieder ein Apfel

Ryan war klar, dass er so nicht weitermachen konnte. Er entschloss sich für eine Therapie. Und jetzt? Nun greift der Brite auch gern zu neuen Sachen. In seinem Fall ist das dann zum Beispiel ein Apfel. Ryan merkt aber, dass ihm die Umstellung gut tut: "Ich fühle mich jetzt schon gesünder und habe deutlich mehr Energie."

Laut seiner Mutter habe sich auch seine Persönlichkeit geändert. Er sei nun kontaktfreudiger und freundlicher. (slo)