Welt

Salafist reiste trotz Fußfessel nach Syrien

Heute Redaktion
Teilen

Ein Salafist ist laut einem Medienbericht trotz einer elektronischen Fußfessel aus Deutschland ausgereist, um sich in Syrien einer Terrorgruppe anzuschließen. Zuvor hatte er Sympathien für die Jihadistengruppe IS bekundet.

Ein bekundet.

Der 24-jährige Salafist hatte dem "ARD"-Politmagazin "Report Mainz" zufolge im Juni 2013 ein ARD-Kamerateam in Offenbach angegriffen. Das Justizministerium im Bundesland Hessen wollte sich im Laufe des Dienstags äußern.

Nach Ermittlungen wegen Einbruchs hatte ein Ermittlungsrichter den Mann nicht dauerhaft in Untersuchungshaft geschickt, sondern angeordnet, ihn mit einer sogenannten kleinen Fußfessel auszustatten. Diese garantiert aber keine lückenlose 24-Stunden-Überwachung. Hassan M. trug dem Bericht zufolge die Fußfessel ab dem 2. Dezember 2013. Am 1. Mai 2014 sendete diese demnach ein letztes Signal.

Sympathien für "Islamischer Staat"

Wo genau sich M. derzeit aufhält, sei unklar. Einer seiner Begleiter soll eine hessische Behörde angerufen und gesagt haben, M. habe sich einer terroristischen Vereinigung angeschlossen. Frühere Facebook-Einträge dieses Weggefährten ließen eindeutige Sympathien für die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" erkennen, berichtete das ARD-Magazin.

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach (CDU), nannte den Vorgang laut dem Bericht einen "Albtraum". Er könne sich nicht vorstellen, dass das Land Hessen und die politisch Verantwortlichen nach diesem Vorgang zur Tagesordnung übergingen. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour sagte im Interview mit "Report Mainz": "Wenn jemand, der bereits unter Anklage steht, einfach ausreist, und sich dann im Krieg engagieren kann in Syrien, dann ist es mehr als eine Panne, das ist ein Skandal".