Im ausgeglichenen Hinspiel war den Mozartstädtern noch die Chancenauswertung zum Verhängnis geworden. Umso effizienter waren die Bullen dann im Rückspiel der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation, hatten Salzburgs Jacob Rasmussen (18.) und Edmund Baidoo (42.) das Ergebnis gedreht, Österreichs Vizemeister klar in Front geschossen. Ehe die phasenweise drückend überlegenen Belgier nach dem Seitenwechsel zuschlugen. Joaquin Seys (61.), Carlos Forbs (83.) und Hans Vanaken (94.) netzten, Brügge ins Play-off-Duell mit den Glasgow Rangers schossen.
Für Salzburg geht es immerhin in der Ligaphase der Europa League weiter – nur ein schwacher Trost für die jungen Bullen. "Am Ende des Tages steigen wir verdient nicht auf. Brügge war die bessere Mannschaft über beide Spiele. Da merkt man: Es muss für uns alles perfekt laufen, um gegen so einen Gegner mithalten zu können", analysierte Salzburg-Keeper Alexander Schlager nach dem Schlusspfiff bei "Servus TV".
Trainer Thomas Letsch haderte mit den letzten Spielminuten. Denn obwohl die Belgier drückten, war Salzburg bis zur 83. Minute auf Kurs Richtung Verlängerung. "Dann haben wir uns das Tor eingefangen, das unnötig war. Der Gegner hatte gute Möglichkeiten, wir das Quäntchen Glück dabei. Aber wenn du in Führung bist, dann tut es weh, dass wir es nicht geschafft haben", meinte der Deutsche. "Brügge war heute besser, aber wir waren in der Position, das heimzubringen. Wir waren gedanklich schon in der Verlängerung. Und umso bitterer ist es nun", schob Letsch an.
Ähnlich sah es dann auch Kapitän Mads Bidstrup. "Es ist schwer, hier zu stehen, da sind viele Emotionen. Es ist besonders schwierig, wenn man 2:0 führt. Wir dachten, dass wir gut im Spiel sind, aber defensiv war das einfach nicht gut genug. Brügge hätte noch mehr Tore schießen können", meinte der dänische Mittelfeld-Motor sichtlich geknickt. "Es ist schwer zu sagen, dass wir jetzt auf die Europa League blicken, weil wir knapp dran waren. Aber das müssen wir jetzt", ergänzte der Kapitän, betonte: "Wir müssen als Team wachsen."
Dafür sah Schlager auch die Chance, im zweithöchsten europäischen Bewerb. Die Champions League könnte eine Nummer zu groß sein, in der Europa League aber Gegner auf Augenhöhe warten. "Vielleicht ist das die bessere Stufe in unserer Entwicklung. Natürlich tut es weh, aber wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken." Damit haderte Letsch noch mehr. "Ich kann mich jetzt nicht herstellen und sagen, dass ich mich auf die Europa League freue. Ich tue es natürlich. Aber es tut weh, dass wir nicht den nächsten Schritt gemacht haben, heute haben wir eine abgekriegt. Aber noch sind wir in drei Wettbewerben", unterstrich der Deutsche.