Österreich

Salzburger feiern neuen Erzbischof im Dom

Heute Redaktion
Teilen

Mit einer dreistündigen Festmesse im rammelvollen Dom wurde der neue Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Sonntag feierlich in sein Amt eingeführt. Ihm wurde am Nachmittag das päpstliche Ernennungsschreiben überreicht. Der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser übergab ihm in einem symbolischen Akt zugleich den Hirtenstab der Erzdiözese Salzburg.

Mit einer dreistündigen Festmesse im rammelvollen Dom wurde der neue Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Sonntag feierlich in sein Amt eingeführt. Ihm wurde am Nachmittag das päpstliche Ernennungsschreiben überreicht, die Domglocken läuteten 25 Minuten lang. Der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser übergab ihm in einem symbolischen Akt zugleich den Hirtenstab der Erzdiözese Salzburg.

Mit dem Rupert- und Virgilstab aus der Barockzeit wurde dabei ein schlichter Hirtenstab ausgewählt - für Kommentatoren ein bewusstes Zeichen der Bescheidenheit Lackners. Die sieben Dom-Glocken waren beim Einzug des neuen Erzbischofs fast 25 Minuten in vollem Schlag zu hören. Der neue Erzbischof wurde dabei nicht nur von seinem Vorgänger Kothgasser und dem päpstlichen Nuntius in Österreich, Peter Stephan Zurbriggen begleitet: Mehr als 70 Jungscharkinder führen Lackner zum Dom.

3 Kardinäle, 36 Bischöfe, 223 Priester, 130 Angehörige von Ritterorden

Zu dem zeremoniellen Großereignis waren mehr als 4.000 Gläubige in den Dom gekommen. Laut dem Sprecher der Erzdiözese haben sich drei Kardinäle, 36 Bischöfe, 223 Priester und Diakone, über 130 Angehörige von Ritterorden wie Malteser oder Grabesritter und 77 Kapuziner- und Franziskaner-Mönche für die Teilnahme an den Feierlichkeiten angemeldet. Angeführt von Kardinal Christoph Schönborn nahmen alle Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz an der Amtseinführung teil. Auch der evangelische Superintendent Olivier Dantine und der rumänisch-orthodoxe Erzpriester Dumitru Viezuianu sind in den Dom gekommen.

Vizekanzler, Minister und 200 Leute aus dem Heimatort

Mehr als 70 Fahnenabordnungen aus Salzburg und dem Tiroler Teil der Erzdiözese begleiteten die Feierlichkeiten. Alleine aus der Heimatgemeinde des Neuen Erzbischofs, St. Anna am Aigen in der Südoststeiermark, waren rund 200 Gäste gekommen. Von Politikerseite nahmen unter anderem Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP), Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und die Landeshauptleute von Salzburg, Tirol und der Steiermark an der relativ schlichten Messe teil.

Vom Elektriker zum Erzbischof

Franz Lackner wurde am 14. Juli 1956 in Feldbach geboren. Er absolvierte nach der Schule zunächst eine Lehre als Elektriker, im Alter von 22 Jahren ging er als UNO-Soldat für ein Jahr nach Zypern. Während seines dortigen Einsatzes soll auch die Entscheidung gereift sein, den geistlichen Weg einzuschlagen. Lackner holte die Matura nach, im Jahr 1984 trat er in den Franziskanerorden ein. 1991 wurde er zum Priester geweiht. Es folgten ein Theologie- und Philosophie-Studium, unter anderem an der päpstlichen Universität in Rom.

1999 wurde Lackner Professor für Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule im niederösterreichischen Heiligenkreuz, wo er bis zuletzt lehrte. Im Oktober 2002 wurde Lackner zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt. . Er folgt damit auf Alois Kothgasser nach, der sich nach elfjähriger Amtszeit in den Ruhestand verabschiedete. Am 18. November hat der Vatikan die Ernennung zum 79. Erzbischof von Salzburg (die älteste Erzdiözese Österreichs, die 798 errichtet wurde) bestätigt. Offiziell ist Lackner seit 7. Jänner im Amt.

APA/red.