Life

Samenbank-Chef gab 60 Frauen eigenes Sperma

Heute Redaktion
Teilen
Symbolbild einer künstlichen Befruchtung.
Symbolbild einer künstlichen Befruchtung.
Bild: Fotolia

Der Ex-Chef einer der größten Samenbanken Hollands soll der Vater von mehr als 19 Kindern sein. Einen DNA-Test verweigerte der mittlerweile Verstorbene.

Jan Karbaat war in den 1980er- und 1990er-Jahren der Direktor einer der größten Samenbanken der Niederlande. Während dieser Zeit soll er Frauen, die sich eigentlich einen ganz bestimmten Samenspender ausgesucht hatten, mit seinem eigenen Sperma befruchtet haben.

Er selbst soll schon zu Lebzeiten zugegeben haben, dass er so über 60 Frauen hintergangen habe. 23 Eltern haben sich nun gemeldet und verlangen einen DNA-Test. Doch diesen verweigert Karbaat bis in seinen Tod hinein, in seinem Testament hält er fest, dass es keine Vaterschaftstests geben soll.

Tests bestätigen

Das Institut FIOM hat dennoch DNA-Vergleiche angestellt und bestätigte nun, dass der im vergangenen Monat 89-jährig Verstorbene der Vater von mindestens 19 Kindern ist.

Jan Karbaat verwendete bei bis zu 60 künstlichen Befruchtungen sein eigenes Sperma anstatt das des vorgesehenen Spenders. So lautet der Vorwurf, den er, Berichten zufolge, selbst bestätigte.

Um nicht sofort aufzufliegen, hat er die Samenspender-Profile und weitere Klinikdaten gefälscht. Einige seiner heimlichen Kinder, die nun einen DNA-Test verlangen, sollen dem Mann sogar ähnlich sehen. Das sieht die Anwältin der Familie anders: "Es gibt nicht das kleinste Indiz, dass Herr Karbaat der Spender war."

Die Behörden haben nun angeordnet, dass eine Zahnbürste Karbaats konfisziert und für Tests herangezogen werden soll. Der Gericht hätte außerdem die Möglichkeit, die DNA seiner legitimen Kinder abzugleichen oder gar den Leichnahm Karbaats zu exhumieren. Das wird am 2. Juni entschieden.

Die Klinik, in der Karbaat arbeitete, wurde übrigens 2009 wegen Unregelmäßigkeiten geschlossen. (csc)