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Samurai Shodown im Test: Einzigartiger Actionprügler

Samurai Shodown hat ein Reboot mit der Unreal Engine 4 erhalten. Gameplay und Grafik sind atemberaubend, an der Story mangelt es.

Heute Redaktion
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Die Prügelspiel-Serie Samurai Shodown von SNK galt seit jeher als Richtmarke im Genre. Besonders deshalb, weil die Spiele einzigartige Features boten, die man bei der Konkurrenz vergeblich suchte. Doch über die Jahre zogen die anderen Kampfspiel-Serien wie Tekken, Dead or Alive oder Mortal Kombat an dem Japano-Fighter vorbei.

Nun bekam die ein Vierteljahrhundert alte Serie ein Reboot spendiert. Und bringt neben der Unreal Engine 4 und 3D-Grafik auch wieder den typischen Mangalook sowie die Kämpfer, die statt ellenlanger Kombos lieber auf Waffen und beim Kämpfen auf die Entwaffnung setzen. Samurai Shodown kann als klassischer Titel der Serie mit neuer Grafiktechnik angesehen werden.

Dass sich Samurai Shodwon anders als die bekannten Prügler spielt, heißt nicht, dass es sich schlecht spielt. Im Gegenteil: Das Waffen-Fäuste-System ist eine attraktive Alternative zum Kombo-Einheitsbrei im Genre. Allerdings sei Kampfspiel-Experten gesagt: Bei Samurai Shodown werden die Zeiger auf Null gestellt, denn das Gameplay funktioniert komplett verschieden zu den anderen Kampfspiel-Serien.

Kein Tasten-Auswendiglernen

Abhilfe schafft ein sehr gut umgesetztes und in schaffbare Stücke unterteiltes Tutorial, das für Samurai-Shodown-Einsteiger zur Pflicht wird. Was Anfänger dabei freut: Im Spiel für PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC ist weniger das Tastenkombinationen auswendig zu lernen angesagt. Vielmehr geht es nicht um Dauer-Angriffe als mehr um die eigene Spielfigur in die passende Position für den Kampf zu bringen.

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Wer stur auf die Buttons drückt, wird schnell auf der Matte landen. Denn bevor man überhaupt angreift gilt es, das richtige Timing zu erwischen, den richtigen Abstand zum Gegner einzunehmen und gleichzeitig darauf zu achten, aus der Reichweite des Feindes zu bleiben. Zumindest: Die Computer-KI verzeiht viel und schenkt auch wilden Tastendrückern manchmal den Sieg.

Entwaffnung als Besonderheit

Bei keinem anderen Kampfspiel geht es so sehr darum, Angriffe zu blocken und zu kontern – mit der Möglichkeit, den Konter wiederum in einen verheerenden Angriff zu verwandeln. Eine Besonderheit ist dabei die Entwaffnung. Die mit meist Schwerten ausgestatteten Feinde können bei einem bestimmten Angriff, kann man diesen voraussehen, ihrer Waffe beraubt werden. Bis der Feind dann wieder ein Fenster findet, die Waffe in der 2D-Arena aufzusammeln, muss er mit weit weniger verheerenden Faustattacken weiterkämpfen.

Auch erst eingelernt werden wollen die kurzen Erholungsphasen, die jede Figur für das Einnahmen einer Haltung oder nach einem Angriff benötigt und die bei geschickter Positionierung das Fenter für vernichtende Konter weit öffnen. Bekannt sind dagegen auch aus anderen Prüglern die besonders starken Angriffe, die nur einmal pro Runde aktiviert werden können. All das im typischen Japano-Style mit blinkenden Schriftzeichen, jeder Menge Blut und in kurzen Szenen animierte schwere Angriffe macht Samurai Shodown zu einem einzigartigen Spektakel.

Sehr dezente Storyline

Beim Gameplay kann man Samurai Shodown kaum etwas vorwerfen. In Handlungs-Hinsicht jedoch ist Minimalismus angesagt. Zwar hat jede der 16 spielbaren Figuren ein eigenes Kampf-Intro und einen Abspann, bis auf die Kämpfe selbst, sehr kurze Videosequenzen und einige statische Bildschirme mit Texteinblendungen gibt es aber kaum eine Handlung, die verfolgt werden kann.

Auch bei den Modis selbst geht es klassisch zu: Neben dem Story Mode kann man die Grundzüge im Training kennenlernen und sich im Offline- oder Online-Modus mit einem Gegner duellieren. Eine Besonderheit ist das Dojo, ein asynchroner Online-Modus. Hier tritt man gegen KI-Kopien von menschlichen Spielern und sich selbst an, um die eigenen Stärken und Schwächen ausloten zu können, denn die KI kopiert den jeweiligen Kampfstil des Spielers.

Ein einzigartiger Actionprügler

Samurai Showdown ist insgesamt ein einzigartiger Actionprügler, der mit seinen ganz eigenen Features und vor allem der Entwaffnung zu gefallen weiß. Auch wenn es Ausbau-Möglichkeiten bei den Modi und bei der Handlung gibt, ist Samurai Shodown trotz des Alters der Serie mehr als nur ein frischer Wind im Genre. Wer auf taktischere statt wild-schnelle Kämpfe steht, wird Samurai Shodown jedenfalls lieben. Wunderbar abwechslungsreich sind auch die Stages und die Kämpfer selbst.

Vom altbekannten Samurai-Shodown-Protagonisten Haohmaru über seinen Rivalen Genjuro Kibagami bis hin zum mehrere Schwerter schwingenden Yoshitora Tokugawa und den fast tonnenschweren Earthquake ist jeder dabei, den die Samurai-Shodown-Fans kennen. Der wohl interessanteste der drei neuen Charaktere ist die tollpatschige Wu-Ruixiang, die für Lacher sorgt. Wird sie entwaffnet, verliert sie ihre Brille und damit ihre Sicht und sucht den Boden nach den Gläsern ab. Dazwischen kann sie die Kräfte des Feuers und Wassers nutzen und auch schon mal einen Drachen beschwören. Typisch Samurai Shodown eben.