Österreich
Sand statt Lego verkauft–24-Jähriger bekommt Haftstrafe
Ein Jungunternehmer kaufte günstiges Lego und verkaufte teure Teile weltweit. Als ihm die Ware ausging, versendete er nur Sand. Er bekam 3 Jahre Haft.
Sein schnell expandierendes weltweites Geschäftsmodell mit Legosteinen war im wahrsten Sinne des Wortes nur auf Sand gebaut: Am Dienstag musste sich ein 24-jähriger Kärntner in Klagenfurt wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht verantworten.
Säcke mit Sand versendet
Laut Anklage begann der Händler 2017 mit ersten Deals. Wertvolle Spielwaren verkaufte er viel zu günstig, um an weitere Geschäfte zu kommen. Ein Pyramidenspiel nach dem Baustein-Prinzip wurde aufgebaut. Mit neuen Vorauszahlungen der Kunden stopfte der Angeklagte alte Löcher aus, stellte bereits bestellte Waren einfach nicht mehr zu. Zum Schluss befüllte er Pakete nur noch mit Sand statt Lego, um so an Geld zu kommen. Doch die Zahlungsunfähigkeit seiner Firma im November 2019 wurde unabwendbar – ein Jahr später folgte der Konkurs.
Halbe Million Euro Schaden – drei Jahre teilbedingt
"Es war ein Fehler, ich wollte meine Firma irgendwie retten", gestand der Angeklagte beim Prozess. Rund eine halbe Million Euro an Schaden türmte sich insgesamt auf. Nach einer Vielzahl an Beschwerde im Netz flog der spektakuläre Fall schlussendlich auf. Laut seinem Verteidiger wollte der junge Unternehmer nie einen Betrug begehen. "Es war wohl die leichtfertige Hoffnung, dass sich sein Geschäft zum Besseren wendet", erklärte der Jurist. Das Urteil: 3 Jahre Haft, davon ein Jahr unbedingt – nicht rechtskräftig. Seine acht Monate in U-Haft wurden ihm angerechnet. Die vier verbleibenden Monate wurden ihm bedingt nachgesehen. Einem Antrag auf sofortige Entlassung aus der U-Haft wurde stattgegeben..