Wirtschaft

Sarah Wiener hat das "Gefühl, versagt zu haben"

Nach der Pleite ihrer Restaurants und des Catering-Unternehmens meldet sich die Köchin Sarah Wiener via Interview zu Wort.

Heute Redaktion
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Sarah Wiener musste mit ihrem Restaurant- und Cateringunternehmen Insolvenz anmelden.
Sarah Wiener musste mit ihrem Restaurant- und Cateringunternehmen Insolvenz anmelden.
picturedesk.com/APA

"Corona hat vielen von uns eine Menge abverlangt. So auch einen Teil meiner Firma, meiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen... und mir. Gestern mussten wir für unsere Restaurants und das Catering Insolvenz anmelden." Mit diesen Worten machte die österreichische Köchin, Unternehmerin und grüne EU-Abgeordnete Sarah Wiener in dieser Woche öffentlich, dass die Corona-Pandemie ihr Unternehmen schwer erwischt hat.

Negative Zukunftsabschätzung

"Natürlich habe ich das Gefühl, hinsichtlich meines Gastronomiezweiges versagt zu haben", sagt die Wahl-Deutsche mit Biohof in der Nähe von Berlin nun im "Krone"-Interview mit Conny Bischofberger. "Andererseits wüsste ich nicht, was ich anders hätte machen können und auch keiner in der Firma hatte eine befreiende Idee." Über ihre Mitarbeiter, die nun auf der Straße stehen werden: "Sie liegen mir sehr am Herzen und ich hoffe, dass alle Jobs erhalten werden können."

Ausschlaggebend für den dramatischen Schritt in die Insolvenz sei für Wiener die Zukunftsabschätzung gewesen: "Glaube ich, dass Corona überstanden ist und wir demnächst zu normalen Verhältnissen zurückkehren werden? Die Antwort war: Nein."

Sie will nicht aufgeben

Ans Aufgeben denkt die Köchin, die schon seit einigen Jahren nicht mehr selbst in der Küche ihrer Restaurants steht, nicht. Ihre Gruppe habe andere erfolgreiche Zweige, etwa eine Holzofenbäckerei und die Bio-Fleischerei. Wiener: "Ich bin also nicht zerstört. Ich falle nicht ins Bodenlose. Aber ich bin konsterniert, weil es eine seelisch schwierige Zeit ist."

Sie selbst brauche kein Mitleid, sagt Wiener. Laut der NGO Transparency International, die die Nebeneinkünfte der EU-Parlamentarier schätzt und auflistet, dürfte die Unternehmerin mit Stand September 2019 zwischen 30.072 und 155.952 Euro jährlich verdient haben – zusätzlich zu ihrem monatlichen EU-Salär von 8.020,53 Euro brutto.

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