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Sardinien trauert, nun auch Festland betroffen

Heute Redaktion
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Während nach den starken Unwettern auf Sardinien die Aufräumarbeiten in vollem Gang sind und im besonders stark betroffenen Olbia ein Trauertag ausgerufen wurde, kämpft nun das italienische Festland gegen Überschwemmungen. In der Nacht auf Mittwoch kam es zu schweren Unwettern, das Schlechtwetter zieht sich bis zum Wochenende.

Während nach den die Aufräumarbeiten in vollem Gang sind und im besonders stark betroffenen Olbia ein Trauertag ausgerufen wurde, kämpft nun das italienische Festland gegen Überschwemmungen. In der Nacht auf Mittwoch kam es zu schweren Unwettern, das Schlechtwetter zieht sich bis zum Wochenende.

Auf Sardinien wurden die Aufräumarbeiten am Mittwoch fortgesetzt. Nach dem Unwetter, das 16 Tote gefordert hat, wird noch immer nach einem Vermissten gesucht. Olbias Bürgermeister Gianni Giovannelli, der von einem "apokalyptischen" Sturm sprach, rief einen Trauertag aus. Schulen und Geschäfte blieben geschlossen.

Viele Trauernde trugen weiße Luftballons, in Andenken an den dreijährigen Enrico, der mit seinem Vater in den Fluten ums Leben gekommen ist. Auch ein zweijähriges Mädchen wurde beigesetzt. "Unsere Gegend ist in die Knie gezwungen worden. Diese Unwetter haben Tod und Verwüstung verursacht, Tausende Menschen haben Jahre ihrer Arbeit verloren. Jetzt müssen wir für die Zukunft arbeiten. Wir müssen uns die Ärmel hochkrempeln und aufs Neue beginnen", sagte Bischof Giovanni Sanguinetti in seiner Trauerpredigt.

Bei den Unwettern kam eine vierköpfige brasilianische Familie ums Leben, deren Wohnung in Arzachena im Norden Sardiniens überschwemmt worden ist. Über die brasilianische Botschaft sollen die Särge der vier Opfer nach Brasilien überführt werden.

26 Millionen Euro Hilfsgelder

20.000 Menschen sind vom Unwetter betroffen, die Naturgewalten haben 2.700 Menschen zu Obdachlosen gemacht. Noch immer sind einige Orte von der Umwelt abgeschnitten. Straßen und Brücken wurden weggerissen, in der Landwirtschaft entstanden schwere Schäden.

Premier Enrico Letta sagte 20 Millionen Euro zu, das sardische Regionalparlament stellte fünf Millionen Euro zur Verfügung. Die italienische Bischofskonferenz hilft mit einer Million Euro.

In der schweren Stunde rücken die Bewohner von Sardinien enger zusammen. Zahlreiche Hotels und Pensionen auf der Insel bieten via Facebook und Twitter kostenlos Zimmer an, Pfarrhäuser nehmen ältere Obdachlose auf und der Formel-1-Manager Flavio Biratore stellte in seinem Feriendorf Billionaire an der Costa Smeralda 14 Ferienwohnungen zur Verfügung.

Jetzt ist das Festland dran

Auch andere Regionen wurden von schweren Unwettern in Mitleidenschaft gezogen, vor allem der Süden des Festlandes ist betroffen. In der Nacht auf Mittwoch kam es zu heftigen Niederschlägen in Latium, Apulien und Kalabrien. Viele Straßen wurden überflutet, zahlreiche Bäume fielen um. Allein in Catanzaro, der Hauptstadt Kalabriens, entstanden Schäden in der Höhe von zehn Millionen Euro.

Auch in Venedig herrscht Hochwasser, auf dem Markusplatz stand das Wasser am Dienstagabend 45 Zentimeter hoch. Auch in Rom kam es zu heftigen Niederschlägen, die Feuerwehr rückte zu 150 Einsätzen aus. Noch ist Italien nicht aus dem Schneider - bis Ende der Woche ist mit Unwettern zu rechnen.