Nicolas Sarkozy, der frühere französische Präsident, ist wegen krimineller Verschwörung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Zudem ordnete das Pariser Gericht an, dass die Strafe sofort wirksam wird – trotz einer Berufung Sarkozys.
Nach Ansicht der Richter ließ er seine Vertrauten in seinem Namen in Libyen über finanzielle Unterstützung für seinen Präsidentschaftswahlkampf 2007 verhandeln. Das Gericht geht davon aus, dass tatsächlich Geld aus Libyen geflossen ist – allerdings konnte nicht eindeutig belegt werden, ob diese Mittel auch tatsächlich im Wahlkampf eingesetzt wurden.
Sarkozy habe aber dennoch die Absicht gehabt, "Korruption auf höchstem Niveau vorzubereiten", wird die Richterin von "stern.de" zitiert.
Der konservative Ex-Präsident muss seine Haftstrafe am 21. Oktober antreten. Er werde im Pariser Gefängnis Santé inhaftiert, so AFP. Die Finanzstaatsanwaltschaft hatte den 70-Jährigen am Nachmittag über seine Haftbedingungen informiert.
Dass das Gericht trotz der Berufung so entschieden hatte, wird von Sarkozys Anwälten und seinen Unterstützern scharf kritisiert. Immerhin gelte er nach französischen Recht aufgrund der Berufung als unschuldig.
Es handelt sich dabei aber nicht um einen Sonderfall, argumentiert das französische Justizministerium. Seit 2024 wurden laut dem Ministerium rund 90 Prozent aller mindestens für zwei Jahren Haft verurteilten Erwachsenen unmittelbar inhaftiert, so die ZdA.
