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Satiremagazin legt im Streit mit Erdogan nach

Heute Redaktion
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Das NDR-Satiremagazin "extra 3" hat im Streit mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nun nachgelegt. Nachdem der Videoclip "Erdowie, Erdowo, Erdogan" für diplomatischen Wirbel zwischen Deutschland und der Türkei gesorgt hat, fühlte man sich in der Kritik bestätigt und bezeichnete Erdogan als "größten Komiker seines Landes".

Die brandneue extra 3-Folge in voller Länge.
— extra3 (@extra3)

Das NDR-Satiremagazin "extra 3" hat im Streit mit dem türkischen Präsidenten zwischen Deutschland und der Türkei gesorgt hat, fühlte man sich in der Kritik bestätigt und bezeichnete Erdogan als "größten Komiker seines Landes".

Das Satire-Video, in dem Erdogan mit seinem äußerst harten Kurs gegen regierungskritische Medien konfrontiert wird, hatte dafür gesorgt, dass der deutsche Botschafter in Ankara einbestellt worden war, legte man bei "extra 3" am Mittwochabend nach.

"Vielleicht hat Erdogan den Beitrag nicht verstanden, deswegen gibt es ihn jetzt noch mal mit türkischen Untertiteln", witzelte Moderator Christian Ehring. "Wenn er Kritik höre will, muss er 'extra 3' sehen. Will er keine Kritik, sollte er besser die Bundeskanzlerin treffen".

Erdogan, der auf Kritik an der Einschränkung von Meinungsfreiheit mit dem Versuch, die Meinungsfreiheit einzuschränken, reagiert, sei der "größte Komiker seines Landes". Aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit wurde ihm deshalb der Titel "Mitarbeiter des Monats" verliehen. 

Kleiner schmutziger Deal

Auf den Flüchtlingsdeal der EU mit Ankara bezugnehmend wäre man beim NDR allerdings bereit, sich auf einen "kleinen schmutzigen Deal" einzulassen. Für jeden Witz, den man künftig in der Türkei über Erdogan macht, wolle man "einen unserer Erdogan-Scherze" zurücknehmen.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier bekannte sich zu den Prinzipien der Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit und befand, "dass wir das auch von einem Partnerland der Europäischen Union erwarten können, dass es unsere gemeinsamen europäischen Werte teilt". EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker sieht die Türkei durch das zweimalige Einberufen des deutschen Botschafters "weiter von der EU abrücken".