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Schach-Schummler wehrt sich mit Millionenklage

Der Streit zwischen den Schach-Großmeistern Magnus Carlsen und Hans Niemann geht in die nächste Runde. Es geht um viel Geld.

20 Minuten
Hans Niemann wehrt sich gegen die heftigen Vorwürfe.
Hans Niemann wehrt sich gegen die heftigen Vorwürfe.
Twitter / ChessbaseIndia

Nach heftigen Betrugsvorwürfen des fünffachen Schach-Weltmeisters Magnus Carlsen hat der junge US-Spieler Hans Niemann den Norweger verklagt. Niemann verlangt in der am Donnerstag bei einem Gericht im US-Bundesstaat Missouri eingereichten Klage 102 Millionen Euro Schadensersatz von Carlsen sowie von Carlsens Firma Play Magnus und den beiden US-Schachspielern Danny Rensch und Hikaru Nakamura. Niemann wirft ihnen Verleumdung und üble Nachrede sowie geheime Absprachen vor, um seinen Ruf und seine Existenz zu zerstören.

Die Kontroverse um Carlsen und Niemann sorgt in der Schachwelt schon seit Wochen für Wirbel. Carlsen hat sich Anfang September von einem Schachturnier in den USA zurückgezogen, nachdem Niemann ihn dort geschlagen hatte. In der Folge gab es wilde Spekulationen. So soll der 19-jährige US-Amerikaner den Schach-Superstar mit Analperlen besiegt haben.

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    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Es war nicht der einzige Zwischenfall. Zwei Wochen nach dem Eklat brach Carlsen ein Spiel gegen Niemann bei einem Online-Schachturnier nach nur einem Zug ab. Ende September äußerte der 31-Jährige dann erstmals konkrete Betrugsvorwürfe gegen den 19-jährigen Niemann. Carlsen erklärte, Niemann habe mehr betrogen, als er zugegeben habe – auch noch in letzter Zeit.

    Schach-Website hat Niemann gesperrt

    Niemann hatte in der Vergangenheit zugegeben, bei Online-Schachturnieren zwei Mal betrogen zu haben – einmal im Alter von zwölf und einmal im Alter von 16 Jahren. Niemann versicherte aber, dass er niemals bei einem Präsenz-Turnier betrogen habe. Er bot sogar an, nackt zu spielen, damit Tricksereien ausgeschlossen werden könnten. Anfang September untersagte die Schach-Website Chess.com Niemann, die Plattform weiter zu nutzen, weil er bei Chess.com "wahrscheinlich in mehr als 100 Online-Schachpartien" geschummelt habe.

    In seiner Klage wirft Niemann dem Norweger Carlsen und den US-Spielern Rensch und Nakamura vor, seinem Ruf und seiner Karriere "verheerenden Schaden" zugefügt zu haben. Nach Niemanns Sieg beim Sinquefield Cup in Missouri habe Carlsen sich "bösartig" revanchiert, "indem er Niemann ohne Beweise fälschlicherweise beschuldigte, während ihres Präsenzspiels irgendwie betrogen zu haben", heißt es in der Klage.

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