Coronavirus

Scharfe Kritik an Corona-Regeln für Schulen

Die Unabhängige Lehrerinnen- und Lehrervertretung begrüßt zwar die Schulöffnung ab dem 8. Februar, "aber nicht so, Herr Minister!"

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Die Schule wird ab 8. Februar wieder geöffnet.
Die Schule wird ab 8. Februar wieder geöffnet.
Georges Schneider Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Die Unabhängige Lehrerinnen- und Lehrervertretung steht hinter den vorsichtigen Schulöffnungen, lehnt aber die Begleitumstände drum herum ab. Bildungsminister Heinz Faßmann spreche medial von Wechselunterricht, ermögliche aber Betreuung in den Unterstufen und Unterricht in ganzer Klassenstärke in den Oberstufen. "Und tut weiterhin so, als würde das Coronavirus Volks- und Sonderschulen nicht kennen. Auf Mindestabstände wird also wieder verzichtet", heißt es am Mittwoch in einer Aussendung.

Faßmann setze dafür auf ein nicht taugliches Testkonzept: Der "Nasenbohrtest" erkenne nicht einmal jede zweite Infektion und die international beachtete Schul-"Gurgelstudie", die einen Aufschluss über das reale Infektionsgeschehen an den Schulen gibt, wird bis Ostern ausgesetzt. Das sei grob fahrlässig und führe wieder zu Schulschließungen.

"Wir wollen Schule, aber mit Verstand! Deshalb fordert die Unabhängige Lehrerinnen- und Lehrervertretung ÖLI-UG von BM Faßmann, sich gegenüber seinen Direktorinnen und Direktoren durchzusetzen und vorzuschreiben, Mindestabstände auch in den Klassenräumen einzuhalten. Das geht, aber nur durch Halbierung der Klassen", teilt die ÖLI-UG mit.

Der Wechselunterricht, wie ihn AHS- und BMHS-Direktor medial angekündigt haben, in ganzer Klassenstärke, sei kein Beitrag zur Pandemiebekämpfung. Da das Ansteckungsrisiko in Innenräumen um ein Vielfaches erhöht sei, müssten volle Klassenräume ausgedünnt werden, sagt der Hausverstand. Die Unabhängige Lehrerinnen- und Lehrervertretung versteht auch nicht, warum die Schul-"Gurgelstudie" jetzt unterbrochen wird und "fordert die Weiterführung dieser Großstudie durch das Team rund um Prof. Michael Wagner (Uni Wien)".

"Sicher ist etwas anderes"

Die ÖLI-UG schließt sich dabei dem Virologen der Berliner Charité, Prof. Christian Drosten, an, der dies auch in seinem jüngsten Podcast verlangt. Wenn man sicheren Unterricht haben will, dann muss man die Prävalenzentwicklung an den Schulen auch nach dem Lockdown verfolgen. Gerade dieses repräsentative Studiendesign ermöglicht, dass die Wirksamkeit der "Nasenbohrtests" und der anderen schulischen Schutzmaßnahmen (z.B. das Maskentragen) bis Ostern überprüft werden kann.

"Es muss doch auch dem Bildungsminister zu denken geben, wenn die AGES bei den 'Nasenbohrtest' von einer Sensitivität von gerade einmal 40 Prozent spricht, was bedeutet, dass also nicht einmal jede zweite Infektion erkannt wird. Bei Kindern, die meist asymptomatisch sind, wird man bei der neuen Variante wohl sogar noch deutlich drunter liegen. Sicher ist etwas anderes", heißt es weiter.

Die ÖLI-UG befürwortet zwar die Nasenbohrtests als Public-Health-Maßnahme. Aber nur mit diesen Tests, also ohne Weiterführung der Schul-"Gurgelstudie" und "echter" Halbierung der Klassen, riskiert Bildungsminister Faßmann grob fahrlässig die Zukunft der Kinder, weil sich das Virus an den Schulen unentdeckt ausbreiten kann und sie dann erst recht wieder geschlossen werden müssen.

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