Oberösterreich

"Kann nicht die Lösung sein" – scharfe Kritik an Asyl-Z

Von NGOs hagelt es nun scharfe Kritik an den in St. Georgen im Attergau aufgestellten Asyl-Zelten. "Das war nie eine Lösung und kann keine sein."

Zahlreiche NGOs kritisieren die Unterbringung von Asylwerbern in Zelten. 
Zahlreiche NGOs kritisieren die Unterbringung von Asylwerbern in Zelten. 
DANIEL SCHARINGER / APA / picturedesk.com

Seit Samstag stehen in St. Georgen im Attergau (Bezirk Vöcklabruck) 17 beheizte Acht-Mann-Zelte, in denen Flüchtlinge untergebracht sind. "Heute" berichtete. Scharfe Kritik kommt nun Seitens vieler NGOs, wie ein "Heute"-Rundruf am Montag zeigte.

"Die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten war nie eine Lösung und kann keine sein", sagt etwa Andreas Schmollmüller von der Volkshilfe Oberösterreich gegenüber "Heute". Als Volkshilfe sei man im Grunde immer auf der Suche nach festen und guten Quartieren.

Suche nach festen Quartieren schwierig

Diese Suche erweise sich oft aber als schwierig, denn die angebotenen Immobilien seien zumeist sanierungsbedürftig. "Diese Renovierungskosten stemmen wir alleine aber nicht. Hier bräuchte es mehr Förderungsgelder", so Schmollmüller. 

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    Der erste Blick auf die Asyl-Notquartiere.
    Der erste Blick auf die Asyl-Notquartiere.
    zVg

    Traurig stimmt den Asyl-Experten, dass es 2015 und 2016 eine ähnliche Situation gab, "leider hat man daraus nicht gelernt". Außerdem sei seit Monaten bekannt, dass es hier zu einer Ausnahmesituation kommen wird, man habe aber zu lange zugewartet. "Bei der Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und NGOs gibt es also noch Luft nach oben." 

    Grundversorgungssystem muss reformiert werden

    Für die Diakonie ist die aktuelle Situation in St. Georgen im Attergau ein Hinweis drauf, "dass das Grundversorgungssystem jetzt reformiert werden muss", so Christoph Riedl, Asylexperte Diakonie Österreich, gegenüber "Heute". Es könne einfach nicht sein, dass es bei Schwankungen immer wieder dazu kommt, "dass man über Zelte nachdenkt, und die Republik scheinbar am Abgrund steht".

    Die Organisation fordert deswegen: "Das Grundversorgungssystem muss krisensicher ausgebaut werden. Es muss zu jedem Zeitpunkt bis zu 30.000 Asylsuchende beherbergen können. Und es kann nicht sein, wenn es weniger sind, dass Quartiere schließen müssen, und wenn es mehr sind, dass Zelte aufgestellt werden müssen“, so Riedl. 

    Zelte auf kurze Zeit vertretbar

    Die Caritas schlägt etwas mildere Töne an. Die Unterbringung in Zelten sei für kurze Zeit vertretbar, bis wieder Platz in den Erstaufnahmezentren ist. Eine Dauerlösung sei das allerdings nicht, so Marion Huber, Vorstandsmitglied der Caritas Oberösterreich, gegenüber "Heute".

    Laut Caritas würde das im Moment vor allem alleinstehende Männer betreffen. Auch seitens der Organisation sei man immer auf der Suche nach Dauerquartieren. 2015 und 2016 sei das noch einfacher gewesen. Viele der damaligen Quartiere stünden aber nicht mehr zur Verfügung oder die Mietpreise seien im Moment einfach zu hoch.

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