Fussball
Scharner ärgert sich: "Rapid sieht sich als Meister"
Ex-Teamspieler Paul Scharner nimmt sich bekanntlich kein Blatt vor den Mund. Jetzt knöpft er sich die Traditionsklubs der Bundesliga vor.
Paul Scharner ist für klare, oft kontroverse Aussagen bekannt. Der ehemalige ÖFB-Teamspieler ist mittlerweile 40 Jahre alt und hat seine aktive Karriere im Vorjahr beendet. Seine letzte Profistation war 2013 der Hamburger SV. Dem Fußball ist der ehemalige Mittelfeld-Abräumer immer noch verbunden. Die Bundesliga verfolgt der ehemalige Austrianer genau. Seinen Ex-Klub, Stadtrivalen Rapid und Sturm nimmt er nun in die Kritik.
Bei "laola1.at" wirft er dem Trio vor: "Ich finde es immer schade, dass man die Flinte von Anfang an ins Korn wirft." Gemeint ist der Meisterschafts-Kampf. Serienmeister Salzburg führt nach vier Runden mit zwölf Punkten und einem Torverhältnis von 17:4 die Bundesliga an. Aber: "Meiner Meinung nach gibt man sich da vor allem bei den Traditionsklubs zu früh auf. Es gibt noch immer so viele Möglichkeiten, wo man sich verbessern und professionalisieren kann. Da muss man sich was überlegen und nicht nur sagen: 'Red Bull hat das größte Budget, deshalb sind sie besser!'"
Sein Lösungsvorschlag: "Warum schauen sich diese Vereine Salzburg nicht besser an? Das ist ja nicht nur das Geld, warum die besser sind. Was macht Salzburg beispielsweise im operativen Bereich anders? Da kommt keiner auf die Idee, dass man sich das einmal anschauen könnte."
Barisic als Schlüssel für Rapid?
Scharner sieht zwar eine positive Entwicklung bei Rapid, mahnt aber: "Aber wenn ich mir anschaue, dass sich Rapid als Vize-Meister selbst als Meister sieht, weil Salzburg so stark ist, dann sagt das eh schon alles. Dann sollen alle daheimbleiben. Warum spiele ich da dann überhaupt mit?"
Sportboss Zoran Barisic sei für die Hütteldorfer eine wichtige Verpflichtung gewesen, als "ausgleichendes Pendant zu Kühbauer". Scharners hartes Urteil über den Rapid-Trainer: "Wenn du nur Kühbauer als Trainer hast, ist es, glaube ich, schon sehr schwierig. Wenn du keinen neutralisierenden Typen wie Barisic hast, dann ist das schwierig, etwas Langfristiges aufzubauen. Dazu sind die Person und der Charakter Kühbauer zu anstrengend und herausfordernd."
Das Ex-Veilchen glaubt, dass die Austria noch einige Jahre brauchen werde, um das Ruder herumzureißen. Diese Entwicklung könne selbst Sportboss Peter Stöger nach mehreren Jahren der Misserfolge nicht beschleunigen.