Er hätte das Highlight am Hauptplatz werden sollen: der rund 25 Meter hohe und 68 Jahre alte Christbaum. Statt "Oh Tannenbaum" dachten sich die Passanten beim Aufstellen aber eher "Oh mein Gott". Man war sich schnell einig: Schön ist der Christbaum nicht.
"Die Hälfte von den Ästen fällt schon runter und es sind lauter Löcher dazwischen", beschrieb Erika gegenüber "Heute" die Fichte. "Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht haben." Mit der Meinung war sie nicht alleine: "Das Erste, das mir dazu einfällt, ist 'grupftes Hendl'", sagte eine weitere Passantin.
Fassungslosigkeit beim Eintreffen der Hauptplatz-Fichte:
Sogar in der ORF-Sendung "Willkommen Österreich" gab es schon ein vernichtendes Urteil. Eigentlich wollte Christoph Grissemann das alljährliche "Jammern" über die städtischen Christbäume kritisieren.
Beim Anblick änderte er aber rasch seine Meinung: "Mein Gott, für Linz reicht's, wenn Sie mich fragen", so Christoph Grissemann über den Christbaum. Das Fazit: "Es schaut echt schei*e aus. Da könnte man die Lichterketten doch einfach auf den Kran hängen."
Was das ganze jetzt noch schlimmer macht: Die Hauptplatz-Fichte hat mittlerweile Konkurrenz bekommen. Rund eineinhalb Kilometer weiter steht seit kurzem nämlich der ästhetische Baum des Landesdienstleistungszentrums (LDZ). Er ist zwar um einiges kleiner, dafür aber umso buschiger.
Davon lässt sich die Landeshauptstadt aber nicht einschüchtern. Marktreferentin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) verteidigte den Hauptplatz-Baum im "Heute"-Gespräch. Im Bruckner-Jahr habe er vor allem eine symbolische Bedeutung – der Christbaum kommt heuer nämlich aus der Gemeinde Sankt Florian bei Linz, wo der Komponist einst gewirkt hat. "Und ich glaube, er ist ganz gut geschmückt und aufgepeppt worden", so die Stadträtin.