Harris oder Trump?

Schicksalswahl in den USA – das musst du dazu wissen

Kamala Harris könnte die erste US-Präsidentin werden, Donald Trump hofft auf eine zweite Amtszeit. Die wichtigsten Fragen zur US-Wahl im Überblick.

20 Minuten
Schicksalswahl in den USA – das musst du dazu wissen
Die ganze Welt blickt auf die USA: 245 Millionen wahlberechtigte US-Amerikaner entscheiden, ob Kamala Harris oder Donald Trump das Weiße Haus übernimmt.
ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

Wird Kamala Harris die erste Präsidentin der USA oder kehrt Donald Trump an die Macht zurück? Das Rennen ist laut Umfragen so eng wie lange nicht mehr. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie wird gewählt?

Die US-Wählerschaft wählt nicht direkt den Präsidenten, sondern entscheidet darüber, wem die Wahlleute ihres jeweiligen Bundesstaates ihre Stimme zu geben haben. Insgesamt gibt es 538 Wahlleute, von denen 270 für einen Sieg nötig sind. Wenn ein Kandidat in einem Staat auch nur mit einer Wählerstimme vorn liegt, bekommt er alle Wahlleute in diesem Staat zugesprochen – außer in Nebraska und Maine. So ist es möglich, dass ein Kandidat gewinnt, der nicht die Mehrheit der Stimmen im Land hat.

Was passiert, wenn weder Donald Trump noch Kamala Harris eine Mehrheit hat?

Für den seltenen Fall, dass weder Trump noch Harris die erforderliche Mehrheit von mindestens 270 Stimmen aus dem Electoral College erhält, schreibt die US-Verfassung vor, dass das Repräsentantenhaus im Jänner per Mehrheitsentscheid über den Präsidenten entscheidet.

Wo werden die Wahlen entschieden?

Die Wahlen entscheiden sich in den sieben "Swing Staates", die je nach Wahl anders stimmen. Besonders umkämpft sind 2024 Pennsylvania, Georgia, Arizona, Wisconsin, Michigan, North Carolina und Nevada. Pennsylvania gilt als besonders wichtig, denn alleine dort können Trump und Harris 19 Wahlleute für sich entscheiden, mehr als in jedem anderen Swing State.

Wann weiß man, wer gewinnt?

Es ist schwierig vorauszusagen, wann der Entscheid klar ist – vor allem, wenn das Rennen so eng wird, wie die Umfragen vermuten lassen. Die letzten Wahllokale in den entscheidenden Swing-States schließen in der Nacht auf Mittwoch um drei Uhr (MEZ). In den USA kann man, je nach Staat, bereits vor dem Wahltag an der Urne oder per Brief wählen. Die Briefwahlstimmen werden teilweise als Letztes ausgezählt, weshalb sich das Resultat in einem hart umkämpften Staat bis zuletzt ändern kann.

Wer wird sonst noch gewählt?

Zusätzlich zur Präsidentschaftswahl finden auch Wahlen im US-Kongress mit Senat und Repräsentantenhaus statt – den beiden Kammern, die über Gesetze in den USA bestimmen. Von den 100 Senatoren wird ein Drittel neu gewählt, die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Zudem werden alle 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus für zwei Jahre neu bestimmt. Hinzu kommen Entscheidungen über Gouverneure und regionale Posten.

Was passiert nach der Wahl?

Sollte ein Kandidat die Ergebnisse anfechten, könnte es zu Nachzählungen kommen. Sobald das Ergebnis in den Bundesstaaten zertifiziert ist, geben die Wahlleute am 17. Dezember ihre Stimmen in Washington ab. In den Monaten zwischen Wahl und Vereidigung organisiert der neu gewählte Präsident oder die neu gewählte Präsidentin sein oder ihr Kabinett, bestimmt Minister, ernennt Berater und wählt die Chefs der wichtigsten Behörden aus. Die neue Präsidentin oder der neue Präsident wird am 20. Jänner vereidigt.

Wird Trump die Wahl anerkennen, sollte er verlieren?

Es gibt Befürchtungen, dass Trump und die Republikaner im Falle einer Niederlage wie 2020 versuchen, das Wahlergebnis anzuzweifeln. In manchen Staaten werden zuerst die persönlich abgegebenen Stimmen am Wahltag bekannt gegeben und erst danach die Stimmen ausgezählt, die per Post oder persönlich in den Tagen vor der Wahl eingingen.

Gerade Demokraten wählen häufiger vorab, wodurch die Auszählung zunächst die Republikaner besser dastehen lässt. Trump hat deshalb 2020 noch in der Wahlnacht behauptet, er sei uneinholbar vorn und habe gewonnen, obwohl noch längst nicht alle Stimmen gezählt waren.

Die Bilder des Tages

1/57
Gehe zur Galerie
    <strong>14.12.2024: Experte: "Sie müssen vielleicht bis 70 arbeiten gehen"</strong>: Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, griff am Freitag die heiße Kartoffel Pensionsantrittsalter an. <a data-li-document-ref="120078389" href="https://www.heute.at/s/experte-sie-muessen-vielleicht-bis-70-arbeiten-gehen-120078389">Die ganze Story hier &gt;&gt;</a>
    14.12.2024: Experte: "Sie müssen vielleicht bis 70 arbeiten gehen": Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, griff am Freitag die heiße Kartoffel Pensionsantrittsalter an. Die ganze Story hier >>
    Screenshot ORF

    Auf den Punkt gebracht

    • Bei den US-Wahlen 2024 ist das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump laut Umfragen so knapp wie lange nicht mehr
    • Aber wie wird noch mal gewählt und weshalb könnte ein einziger Staat die Wahl entscheiden
    • Alle Antworten dazu im Überblick
    20 Minuten
    Akt.