Wissenschaftler der britischen University of Southampton und der Marine Biological Association sagen voraus, dass die Erwärmung der Meere Walhaie dazu veranlassen wird, nach neuen Lebensräumen zu suchen - und stark befahrene Schifffahrtsrouten kreuzen.
Die Studie im Fachmagazin Nature Climate Change geht davon aus, dass es bis zum Ende des Jahrhunderts 15.000 Mal mehr Kollisionen zwischen Walhaien und großen Schiffen geben könnte als heute.
Walhaie sind die größten Fische der Welt - der größte jemals registrierte Walhai war fast 19 Meter lang. Die gefährdete Art bewohnt offene Gewässer tropischer Ozeane.
Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass Walhaie besonders anfällig für Schiffskollisionen sind - bei denen Meerestiere von großen Schiffen angefahren und verletzt oder getötet werden. Der Grund: Sie verbringen ihre Zeit in Oberflächengewässern und versammeln sich in Küstenregionen.
„Selbst der größte Fisch der Welt ist durch den Klimawandel gefährdet.“Freya WomersleyWal-Forscherin
Studienautorin Freya Womersley sagt: "Unsere Studie legt nahe, dass selbst der größte Fisch der Welt durch den Klimawandel gefährdet ist. Wir haben festgestellt, dass sich die bevorzugten Lebensräume der Walhaie in Zukunft verlagern, manchmal an völlig neue Orte, oft mit kühleren Gewässern."
"Wenn die Haie in diese neuen Lebensräume ziehen, verschafft ihnen das eine Ruhepause vom Klimawandel, aber es könnte sie auch Risiken aussetzen, wie etwa dem unbeabsichtigten Fang durch Fischerei und Kollisionen mit Schiffen", warnt Womersley.
Wenn die CO2-Emission wie bisher weitergeht, könnten Walhaie in einigen Meeren bis 2100 die Hälfte ihres Lebensraums verlieren, so die Studie.
"Unsere Ergebnisse sind zwar alarmierend, aber auch positiv. Sie zeigen, dass wir in der Lage sind, die Populationsentwicklung von Walhaien zu ändern, wenn wir den Klimawandel abschwächen", sagt Womersley.
Aktuelle Forschungsergebnisse belegen, dass durch die Überhitzung unseres Planeten und die Aktivitäten des Menschen Tausende Meeresbewohner vom Aussterben bedroht sind, selbst in entlegenen, von der Industrie relativ unberührten Gebieten.
Laut The Nature Conservancy sind weltweit mehr als drei Milliarden Menschen auf gesunde Ozeane angewiesen, die ihnen eine wichtige Quelle tierischer Proteine bieten. Darüber hinaus leben bis zu zwölf Prozent der Weltbevölkerung von Fischerei und Muschelfang.