Wildtiere

Schildkröten-Paradies: Turtle-Island in der Steiermark

Seit rund 40 Jahren hat die Familie Praschag eine der weltweit bedeutendsten Schildkrötensammlungen aufgebaut: TURTLE ISLAND in der Steiermark.

Christine Kaltenecker
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Die "Rotrückige Klappen Weichschildkröte" ist eigentlich im Kongo beheimatet.
Die "Rotrückige Klappen Weichschildkröte" ist eigentlich im Kongo beheimatet.
©Turtle-Island

Der international anerkannte Wissenschaftler Dr. Peter Praschag hat nur ein Ziel: Die weltweit gefährdesten Schildkrötenarten nachzuzüchten um sie danach, mit viel Aufklärungsarbeit verbunden, irgendwann wieder auswildern zu können. Das "Turtle-Island" in der Steiermark, beheimatet momentan an drei Standorten in Graz etwa 1.600 Schildkröten zu 200 Arten. Schildkröten sind gemeinsam mit Menschenaffen die am stärksten vom Aussterben bedrohte Wirbeltiergruppe. Von den heute ca. 360 Schildkrötenarten sind über 60 Prozent bedroht bzw. bereits ausgestorben.

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    Die "Rotrückige Klappen Weichschildkröte" ist eigentlich im Kongo beheimatet.
    Die "Rotrückige Klappen Weichschildkröte" ist eigentlich im Kongo beheimatet.
    ©Turtle-Island

    Zoologische Weltsensation

    Vor etwas mehr als einem Monat ist ihm und seinem Team eine zoologische Sensation geglückt. Im "Turtle-Island" konnten erfolgreich zwei Exemplare der seltenen "rotrückigen Klappen-Weichschildröte" endlich verpaart werden. Zwei Jahre musste auf den langersehnten Nachwuchs gewartet werden und er gilt als "die erste Weltnachzucht dieser Art".

    Bald gibt es wieder Nachwuchs

    Shannon DiRuzzo, Tierärztin bei Turtle Island, erzählt weiter: „Dieser Nachwuchs ist aus doppelter Sicht eine Sensation. Das Weibchen hatte monatelang mit einer Bakterieninfektion zu kämpfen und hat nur mit Mühe überlebt. Wir mussten Teile vom Panzer mit einer Knochensäge entfernen und ich habe die Wunden in regelmäßigen Abständen mit einem Laser, der uns von einer amerikanischen Firma gespendet wurde, behandelt. Sie hat aber alles sehr gut überstanden und nur mehr einige Wunden auf ihrem Panzer zeugen von ihrer harten Vergangenheit. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass sie sich bei uns so wohlfühlt und nun zum zweiten Mal trächtig ist“. Auf den letzten Röngten (Bild in der Galerie) konnte man 21 Eier zählen und es muss bald soweit sein.

    Toll! Ohne dieser Forschungs- und Schutzstation wären schon einige Arten der Schildkröten ausgestorben. Unsere Daumen sind oben!