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Schildkröte qualvoll an Plastikmüll verendet

Wie Meerforscher mitteilten, ist eine Grüne Meeresschildkröte an einer riesigen Menge Plastikmüll im Magen gestorben.

Heute Redaktion
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Vergangene Woche wurde die sieben Kilogramm schwere Schildkröte in der Provinz Chanthaburi an der Ostküste Thailands angespült. Tierärzte versuchten noch, das Leben der Schildkröte zu retten – vergeblich. Am Montag ist sie gestorben.

Das Tier hatte eine enorme Menge an Plastikmüll im Magen. "Plastiksackerl sehen für Schildkröten aus wie Seegras oder Quallen. Sie können keinen Unterschied erkennen", so Supawat Karnadireklarp vom Forschungs- und Entwicklungszentrum für Meeresressourcen.

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Leider häufen sich traurige Meldungen dieser Art in letzter Zeit. Erst vor etwa zwei Wochen war ein Wal ebenfalls an der Küste Thailands angespült worden. Er hatte acht Kilogramm Plastik und mehr als 80 Sackerl im Magen und ist daran qualvoll verendet. Der Säuger konnte wie die Grüne Meeresschildkröte trotz intensiver tierärztlicher Bemühungen nicht mehr gerettet werden. Bevor das Tier verendet sei, habe es noch fünf Plastiktüten erbrochen.

Dem Meeresbiologen Thon Thamrongnawasawat von der Universität Kasetsart zufolge verenden vor Thailands Küste jährlich mindestens 300 Meerestiere, darunter Wale, Meeresschildkröten und Delfine, an Plastik, das sie fressen. "Das ist ein Riesenproblem." Das Königreich gehört zu den weltweit größten Plastiktüten-Konsumenten.