Nach Pressekonferenz

Schillings Ex-Freund hat Angst um seine Familie

Sebastian Bohrn Mena und seine Familie sollen bereits Drohbriefe erhalten haben. Er zeigt sich besorgt um die Sicherheit seiner Liebsten.

Lukas Leitner
Schillings Ex-Freund hat Angst um seine Familie
Sebastian Bohrn Mena äußerte sich erneut zu der Grünen Pressekonferenz. Er ist besorgt um die Sicherheit seiner Familie.
ScreenShot: X; APA-Picturedesk; Collage

Die Pressekonferenz der Grünen mit Generalsekretärin Olga Voglauer und EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling wirkte gar nicht so, wie es sich die Partei gewünscht hatte. Eigentlich hätten die Vorwürfe gegen Schilling damit am Mittwoch entkräftet werden sollen. Dabei wurde eine Verbindung der geleakten Chats zur SPÖ aufgezeigt und von "Silberstein-Methoden" gesprochen.

Das Nachspiel gab es unmittelbar nach der Pressekonferenz. Voglauer war fast gezwungen sich zu entschuldigen für ihre Aussagen über die SPÖ und "Silberstein-Methoden" (Anm.: wegen des antisemitischen Untertons, Silberstein ist ein israelischer Polit-Berater).

Bohrn Mena legte nach

Ein Ende der Misere ist nicht in Sicht, denn Sebastian Bohrn Mena legte am Donnerstag auf X nach. Er zeigte sich in einem Posting besorgt um die Sicherheit seiner Familie und seiner Person. Laut seinen Angaben hätten sie bereits Drohbriefe erhalten. "Ich mache mir große Sorgen, dass am Ende eine radikalisierte Person irgendeine Schreckenstat begeht, die nicht rückgängig gemacht werden kann", hieß es von ihm.

Er befürchtete dabei, dass die "öffentliche Denunzierungen alles auslösen" könnten. "Die Dynamik, in der wir uns derzeit befinden, hat das Potenzial sich katastrophal zu entfalten. Die handelnden Personen müssen sich endlich bewusst machen, wie gefährlich das werden kann".

"Entfesselter Hass"

Auch über die Pressekonferenz, in der ihm unterstellt wurde, "Silberstein-Methoden" zu nutzen, um den Grünen zu schaden, griff er erneut auf. Es sei "entfesselter Hass", der dadurch entstehen würde, denn "Beweise werden keine vorgelegt, weil es keine geben kann. Entschuldigt hat man sich dafür bei uns bislang auch nicht. Stattdessen werden wir weiterhin von einer Regierungspartei zur Zielscheibe gemacht, die ihre ganze Macht, ihre guten Kontakte und unser aller Steuergeld gegen uns einsetzt."

Aufgrund der heiklen Lage der Situation soll das Ehepaar Bohrn Mena den Grünen am Mittwoch erneut geschrieben haben. Dabei sollen sie darum gebeten habe, das Ganze "einvernehmlich" zu lösen. Dadurch soll ein "Showdown vor Gericht" verhindert werden. Dort würden nämlich alle Chats offen gelegt werden müssen und Zeugen geladen.

Wollen die Grünen vor Gericht?

Das könnte nach jüngsten Änderungen aber auch im Sinne der Grünen sein. In der Pressekonferenz am Mittwoch wurde nämlich bekannt, dass es auch zumindest einen Zeugen gäbe, der sich für Lena Schilling aussprach. Auch die Chats sollen laut der Spitzenkandidatin aus dem Zusammenhang gerissen worden sein. Demnach fehlte eine weitere Nachricht, die direkt unter einem der belasteten Ausschnitte gestanden haben soll und laut Schilling für Klarheit gesorgt hätte.

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    HEUTE/Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Pressekonferenz der Grünen mit Generalsekretärin Olga Voglauer und EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling verlief nicht wie geplant, da Vorwürfe gegen Schilling nicht entkräftet werden konnten
    • Es gab ein Nachspiel, bei dem Voglauer sich für ihre Aussagen über die SPÖ und "Silberstein-Methoden" entschuldigte
    • Sebastian Bohrn Mena äußerte sich besorgt über die Sicherheit seiner Familie und seiner Person und befürchtete, dass die öffentlichen Anschuldigungen zu gefährlichen Konsequenzen führen könnten
    LL
    Akt.