Coronavirus

Schlaflos Corona stalken und nicht zu locker lassen

"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.

Heute Redaktion
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"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.
"Heute"-Redakteurin Sandra Kartik über die Corona-Zwangspause für Eltern.
Bild: heute.at

Die Tage beginnen jetzt unangenehm früh. Unangenehm und früh – meistens schon vor sechs. Dabei habe ich noch Glück, einige meiner Freunde treibt der endlose Gedanken-Marathon schon um vier aus den Federn. Meine durch Corona-News zum Einschlafen und Aufwachen befeuerte Unruhe ist nur einer der Gründe für die unerwünschte Bettflucht. Noch nicht mal richtig wach, wandert mein Blick schon zum Handy, ich muss das Netz zwanghaft nach Covid-19 durchforsten wie eine irre Stalkerin. Was macht das Virus gerade, wen trifft es? Meine rechte Hand lässt vom Tippen und Scrollen schon einen bevorstehenden Tennisarm erahnen.

Sogar die Decke wird geteilt

Auch mein Sechsjähriger weckt mich manchmal, ohne es zu merken. Er schläft in diesen Tagen so eng bei mir, dass er sich bereits wie ein Teil meines Körpers anfühlt. Er braucht die absolute Nähe, ich verstehe ihn. Dadurch ist nun aber auch das letzte bisschen Raum für mich selbst (die Bettdecke, man wird bescheiden) weg. Doch Distanz und Nähe müssen ohnehin gerade völlig neu definiert werden. Das Kind sollte in seinem eigenen Bett schlafen, werden jetzt Einige mit Nachdruck sagen. Ja, eh. Aber das hat schon vor Corona nicht wirklich gut geklappt. Gerade jetzt gibt meinem Sohn das viele Kuscheln auch Sicherheit. Und irgendwie hält sich meine Lust auf strenge Maßnahmen in den eigenen vier Wänden derzeit auch in Grenzen. Denn extreme, aber notwendige Regeln müssen wir ohnehin alle gerade befolgen, um "die Kurve möglichst flach zu halten" und gesund zu bleiben. Also will ich nicht auch noch daheim die Gouvernante geben.

Bloß nicht zu locker lassen

Wobei, zu locker darf man natürlich auch nicht lassen, sonst entgleitet einem das Familienleben in der Isolation völlig. Ich weiß nicht, wie es anderen Eltern geht, aber wir haben erst das Lernpensum bis vergangenen Freitag geschafft (noch nicht einmal alles, ehrlich gesagt). Und ich habe nur ein Kind in der ersten Klasse. Ich will die Hausaufgaben auch nicht durchpeitschen müssen, ich bin keine Lehrerin. Eher bin ich eine Schülerin wider Willen.

Denn ich lerne gerade, was wirkliches Multitasking ist: nicht alles schaffen zu müssen. Mit 97 Unterbrechungen arbeiten bei zeitgleicher (Lern-)Betreuung ist kein nachahmenswertes Erfolgsrezept. Apropos Erfolg und Rezepte: Mein Mann bekocht uns nun mit neuen Kreationen, die uns Freude bereiten. Das ist ein kleines Stück Freiheit und Genuss in dieser ersten einkasernierten Woche. Selbst Leergut entsorgen und etwas aus dem Keller holen beschert uns eine Verschnaufpause vom Shutdown. Wir sehnen uns nach Normalität wie einem Friseurbesuch (adieu, graue Haare). Derweil tragen wir halt Hut, sieht jetzt eh keiner.

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