Niederösterreich

Schlagabtausch um "Abzocker-Parkplatz" in St. Pölten

Nach einem Posting eines SP-Gemeinderates gehen die Wogen hoch. Er spricht von "Kapitalisten", die Fahrer anzeigen. Die Besitzer sehen das anders.

Heute Redaktion
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Posting von Gemeinderat löste Debatte aus.
Posting von Gemeinderat löste Debatte aus.
Screenshot Facebook

Der Parkplatz-Streit in St. Pölten geht in die nächste Runde – jetzt löste St. Pöltens SP-Gemeinderat Ali Firat mit einem Posting eine Debatte aus. Auf Facebook postete er: "Die Kapitalisten dieses Hauses mitten im Zentrum von St. Pölten lassen die Menschen, die unbewusst mit ihrem Auto den Privatgrund kurz befahren, mittels Videoüberwachung anzeigen. Die Anzeige beträgt 365 €. Bitte vermeidet das Rein- und Rausfahren dieses Objekts. Anscheinend ist der eigene Asphaltboden sehr wertvoll, deswegen stellen die Besitzer keinen Schranken auf."

700 Euro Strafe für Oma und Opa

Wie berichtet waren beim Parkplatz Oma und Opa in die "Falle" getappt, zahlten im Juli 700 Euro - mehr dazu hier. Ein weiterer Falschparker hatte im April 353 Euro gezahlt.

Geteilte Meinungen

Das Posting wurde unterschiedlich aufgefasst. Während viele Firat Recht geben, gibt es auch einige kritische Kommentare. So meint ein User: "Privatgrundstück ist Privatgrundstück! Als Autofahrer hab ich steht's mich zu vergewissern auf was für eine Fläche ich mein Fahrzeug bewege ...". Eine Frau kommentierte: "Das Thema Parken war dort schon ein heikles Thema, als der Billa noch da war. Warum sollte es jetzt anders sein. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ein Schild reicht. Der Mensch muss nicht immer bevormundet werden."

Dann gibt es noch einen Mann, der beide Seiten verstehen kann: "Warum muss man immer radikal aus beiden Richtungen agieren? Nein, es ist nicht in Ordnung, Leute mit 365 Euro zu belasten, weil die unwissentlich dort umdrehen. Hier gibt es keine Verhältnismäßigkeit zwischen Vergehen und Strafe. Wenn es jedoch ein Privatgrund ist, das ist Parken z.B. natürlich zu unterlassen."

Firat sieht sein Posting als Warnung: "Jetzt gibt es auch eine Corona-Teststraße in unmittelbarer Nähe. Ich will nicht wissen, wie viele unwissentlich in dem Bereich umdrehen und dann eine Strafe kassieren. Mir geht es um die Sicherheit der St. Pöltner." Eigentlich müssten die Besitzer des Parkplatzes sich bei ihm bedanken, "wenn dieser nun weniger genutzt wird". Für ihn sei der Parkplatz ganz klar eine "Falle, wenn Hunderte zur Kasse gebeten werden".

"Firat soll Grundstück kaufen"

Das betroffene Unternehmerpaar sieht die Sachlage aus seiner Sicht: "Warum muss man in der Stadt Parkgebühren zahlen?", ärgert sich die Gattin über das Posting des Gemeinderates. Es handle sich um ein Privatgrundstück, das mit einem Schild klar gekennzeichnet sei. Zudem gebe es immer wieder Probleme mit abgelagertem Müll und Abfall auf dem Grundstück. Die Frau des Unternehmers legt noch nach: "Herr Firat kann das Grundstück kaufen und für alle Menschen kostenfrei zur Verfügung stellen."

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