Österreich

Schlaganfall: Mann (51) von Spital heimgeschickt

Heute Redaktion
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Heftige Vorwürfe gegen das Korneuburger Klinikum: Javed I. (51) soll mit einem Schlaganfall heimgeschickt worden sein, am nächsten Tag landete er im SMZ Ost. Die Diagnose dort: Insult.

„Mit einem Magenschutz hat man meinen Ex-Ehemann nach Hause geschickt. Unfassbar was da passiert beziehungsweise eben nicht passiert ist im Korneuburger Krankenhaus", so die Ex-Frau von Javed I. (51).

Der gebürtige Pakistani hatte am 19. September eine Magen-Darmspiegelung in Korneuburg, am 21. 9. war ihm schlecht und sehr schwindelig, er rief seine Ex-Gattin an. Die Frau setzte sich sofort ins Taxi, eilte von Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) zu ihrem Ex-Mann nach Korneuburg, rief die Rettung. „Im Spital wurde zu wenig gemacht. Ich hatte dein Eindruck, dass der Oberarzt einfach nicht wollte. Nicht mal ein Monitor wurde geholt: Brauchen wir nicht, hieß es nur. Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Schlaganfall und dann schickt man meinen Ex-Mann mit einem Magenschutz heim", so seine Ex-Gattin.

Diagnose Insult

Als Javed I. dann zu Hause erbrach rief die Ex-Ehefrau einen befreundeten Wiener Arzt an, der besuchte spontan Javed I. zu Hause in Korneuburg, der Mediziner erkannte den Ernst der Lage. Der 51-jährige Arbeiter kam sofort ins Wiener SMZ Ost, dort wurde ein Schlaganfall diagnostiziert. Fast drei Wochen war Javed I. im SMZ Ost, wurde schließlich am 9. Oktober operiert. Der Eingriff verlief gut, der Arbeiter ist mittlerweile daheim.

Krankenhaus wehrt sich

Das Klinikum Korneuburg wehrt sich, ein Sprecher der Landesklinikenholding zu den Vorwürfen: "Nach Rücksprache mit dem Abteilungsvorstand und dem behandelnden Oberarzt, wurde beim betroffenen Patienten eine chirurgische sowie internistische Untersuchung in der Ambulanz vorgenommen. Sämtliche Diagnostik (Tastbefund, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, EKG, Labor, Röntgen Herz-Lunge und Auskultationsbefund) waren unauffällig. Ein akutes Coronarsyndrom wurde ebenfalls ausgeschlossen. Beim Patienten bestand zu diesem Zeitpunkt eine diagnostizierte Antrumgastritis, welche durchaus die angegebene Übelkeit erklärt; diese ist jedoch noch während des Ambulanzaufenthaltes sistiert. Aus diesem Grund war keine weitere internistische Indikation für eine stationäre Aufnahme des Patienten gegeben und selbiger konnte wieder in häusliche Betreuung entlassen werden."



J. Lielacher
(Lie)