Politik

Schlammschlacht schadet Hofer, Vdb und dem Amt

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf (2)

Bei TV-Duellen hatten Hofburg-Kandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen Kreide gefressen - doch die letzte Konfrontation vor der Wahl am Sonntag eskalierte. Politik-Experte Thomas Hofer analysiert: Das hat allen geschadet.

Gleich zu Beginn der ORF-Diskussion warfen einander die Hofburg-Kandidaten Nazi-Vorwürfe an den Kopf, bezichtigten den jeweiligen Konkurrenten der Lüge. Das mit äußerster Härte geführte Duell dürfte höchstens Hardcore-Fans angesprochen haben, analysierte Politik-Berater Thomas Hofer am Tag danach auf Ö1. 

Hofer verlor sein Lächeln

"Auf der inhaltlichen Ebene hat Hofer versucht, Van der Bellen in die Ecke zu drängen, ihm Unschärfen nachzuweisen. Aber auf der Beziehungsebene hat er etwas verloren, das er den gesamten Wahlkampf über aufgebaut hat. Nämlich das Bild ich bin der nette Typ, ich bin so gar nicht wie man das von alten freiheitlichen Kandidaten kennt", so der Experte. "Das Lächeln hat er gestern verloren." Sein Fazit: "Das war sicherlich aus der Sicht von Norbert Hofer nicht der geschickteste Auftritt."

Höchstes Amt könnte Schaden nehmen

Auch Alexander Van der Bellen habe keine Glanzleistung abgeliefert. Das Duell, bei dem keiner der Kandidaten souverän blieb, könne sogar dem Präsidenten-Amt schaden: "Stellen Sie sich Heinz Fischer in dieser Rolle vor – undenkbar!"

Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten sei die Stimmung in den sozialen Netzwerken (Thomas Hofer: "asoziale Netzwerke") gekippt. Die Kandidaten hätten das noch befeuert. "Es war ein schwerer Fehler, zuzuspitzen und Aggressivität hinein zu bringen, das ist schon ein Schaden insgesamt. Wenn es eine Strategie war, dann war es die falsche."