Gefährliche Aktion unweit von Braunau: Eine Streife wollte in der Nacht auf Dienstag im bayerischen Simbach unmittelbar nach der Grenze einen Nissan, der aus Österreich gekommen war, kontrollieren. Der Lenker blieb aber nicht stehen, sondern stieg einfach aufs Gas.
Er raste davon, verlor schließlich die Kontrolle über den Wagen und krachte gegen eine Hausmauer. Das Auto überschlug sich und blieb am Dach liegen. Der Fahrer sprang heraus und machte sich aus dem Staub. Die Polizei schnappte ihn wenig später.
Wie sich herausstellte, befanden sich im völlig demolierten Pkw zehn Türken – zwei von ihnen lagen im Kofferraum. Die Frauen und Männer im Alter von 18 bis 44 Jahren klagten über Schmerzen und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Vier konnten das Spital bereits wieder verlassen, die restlichen Personen befinden sich noch in stationärer Behandlung.
An dem Fahrzeug, das als gestohlen gemeldet war, entstand Totalschaden. Die geschätzte Höhe: rund 25.000 Euro. 18 Feuerwehrleute waren mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Gegen den Verdächtigen, einen 23-jährigen Bulgaren, wurden u.a. Ermittlungen wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Bedingungen eingeleitet. Er soll dem Richter vorgeführt werden mit dem Ziel, Untersuchungshaft zu verhängen.
Über den Verbleib der Geschleusten wird noch entschieden. Sie hatten keine erforderlichen Ausweisdokumente für die Einreise nach Deutschland bei sich und werden angezeigt.
Auch in Linz ist der Polizei am Wochenende ein Schlepper ins Netz gegangen. In dem Transporter befanden sich gleich 53 Personen, darunter auch Kinder.
Die Menschen stammten zum größten Teil aus der Türkei. Ein Bus wurde angefordert, um ihre Identität im Anhaltezentrum feststellen zu können.