Niederösterreich

Schleritzko: "Mehr Geld für Pendler, aber Auto bleibt"

Nach dem großen Wurf rund ums Klimaticket unterhielt sich "Heute" mit Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (VP).

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Verhandlungsrunde zum Klimaticket mit Landesrat Ludwig Schleritzko.
Verhandlungsrunde zum Klimaticket mit Landesrat Ludwig Schleritzko.
Büro LR Schleritzko

Heute: Herr Landesrat, was waren die ärgsten Brocken/Widerstände bei den Verhandlungen des Tickets?

Ludwig Schleritzko: Das schwierigste Kapitel war natürlich die gleichzeitige Einführung aller Ticketstufen und deren Finanzierung. Wir wollten für die Pendlerinnen und Pendler alle drei Stufen einführen, weil sie die Bedürfnisse am besten abbilden. Gleichzeitig ging es um die Finanzierung aus einem Guss. Hier war vor allem wichtig, dass es nicht zu Streichungen von bestehenden oder geplanten Angeboten kommt. Das haben wir geschafft. Da habe ich auch gerne in Kauf genommen, dass wir Nachzügler geschimpft wurden. Jetzt sieht jeder, dass wir in Wahrheit Spitzenreiter sind: Wir starten früher als der Bund und das vor allem billiger als alle anderen vergleichbaren Bundesländer.

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    Hier unterschreibt Landesrat Schleritzko das Klimaticket.
    Hier unterschreibt Landesrat Schleritzko das Klimaticket.
    NLK

    Heute: Was bedeutet das Ticket für den Niederösterreicher?

    Ludwig Schleritzko: Das Ticket bedeutet für schon bestehende Öffi-Pendler vor allem eines: Mehr Geld in der eigenen Geldbörse. Für neue Bus- und Bahnfahrer sinkt hoffentlich die Hürde, um zukünftig umweltfreundlich unterwegs zu sein. Klar ist aber, dass es das nicht gewesen ist. Billige Tickets sind nur ein Etappenziel für mehr Öffi-Nutzung. Wir wollen uns jetzt für besseren und bequemeren öffentlichen Verkehr mit mehr Angeboten und entsprechender Infrastruktur einsetzen.

    Heute: Ist dies der Startschuss für die Generation ohne Auto in mittlerer Zukunft?

    Ludwig Schleritzko: Bleiben wir realistisch: Wir werden nach wie vor Autos brauchen, um alle Bedürfnisse abzudecken. Sie werden vielleicht elektrisch unterwegs sein und hoffentlich können wir das Zweit- oder gar Drittauto einsparen. Aber ganz ohne Auto wird es in der breiten Fläche des Landes abseits der urbanen Zentren nicht gehen.

    Heute: Welche Verkehrsprojekte in NÖ sind aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren noch äußerst wichtig? Und wie sieht es da aus?

    Ludwig Schleritzko: Wir werden vor allem um mehr Schienenkapazität im Großraum Wien kämpfen. Dort ist der Flaschenhals für die Zukunft der Bahnangebote. Darüber hinaus werden wir von der Ministerin weiterhin die Einhaltung bestehender Gesetze und damit den Bau der beschlossenen Entlastungsstraßen für St. Pölten und das Marchfeld einfordern.

    Mehr zum Klimaticket lesen Sie hier und hier.