Coronavirus

"Schlimmer als gedacht" – Kärnten verschiebt schon OPs

Kärntens Intensivstationen sind aufgrund der vierten Welle fast ausgelastet. Operationen werden teilweise wieder verschoben.

Heute Redaktion
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130 Corona-Patienten werden derzeit im Spital auf der Intensivstation behandelt, im August 2020 waren es nur 31.
130 Corona-Patienten werden derzeit im Spital auf der Intensivstation behandelt, im August 2020 waren es nur 31.
picturedesk.com

Die Corona-Zahlen steigen in Österreich weiterhin an. Am Dienstag wurden 1.229 Neuinfektionen verkündet. Mehr als 500 Personen müssen im Spital betreut werden, 130 davon auf der Intensivstation. Vor einem Jahr waren es Ende August nur 31.

Der Großteil der Infizierten ist nicht geimpft, die meisten Patienten werden aktuell in Wien behandelt (41). Auch in Oberösterreich (26) und Niederösterreich (24) ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr klar gestiegen. In Kärnten müssen bereits wieder Operationen verschoben werden.

Laut dem Intensivbettenkoordinator des Landes, Rudolf Likar, ist die Lage auf den Intensivstationen derzeit vergleichbar mit jener im November 2020. Acht Covid-19-Patienten liegen auf Intensivstationen, die durch Unfälle und andere Fälle fast voll belegt sind. Operationen werden teilweise wieder verschoben, berichtet "ORF Kärnten"

Covid-Patienten 30 Tage auf Intensivstation

Sollten sich die Intensivpatienten verdoppeln werde es laut dem Mediziner "grenzwertig". Dann müsste man Operationen nicht nur um ein paar Tage, sondern für längere Zeit verschieben und auch wieder neue Ressourcen schaffen wie etwa Beatmungsbetten im Aufwachzimmer. 

Für das Personal sei die Lage wieder belastend. Covid-Patienten bleiben im Schnitt 30 Tage auf der Intensivstation, so Likar. Die durchschnittliche Dauer bei anderen Patienten betrage fünf Tage. Zehn Covid-Patienten bedeuten also, dass 40 bis 60 andere Patienten weniger intensivmedizinisch behandelt werden können.

Erkrankung der Ungeimpften

"Es ist schlimmer, als wir gedacht haben, wir haben gedacht, wir kommen besser durch den Sommer. Man muss auch sagen, es ist eine Erkrankung der Ungeimpften. Die Mehrheit der Betroffenen ist ungeimpft, muss man klar sagen. Wenn Geimpfte auf die Intensivstationen kommen, ist der Verlauf nicht so schlimm", so der Arzt. Geimpfte kämen nur mit Vorerkrankung auf die Intensivstation.

Aufgrund der allgemeinen Situation mit Verkehrs- und Sportunfällen sei man derzeit 92- bis 94-prozentig ausgelastet. Man könne keine Betten reservieren, es gebe keine freien Betten.