Ukraine

"Schlimmer als Tschernobyl" – Putin plant Katastrophe

Laut ukrainischen Militärangehörigen droht auf der Krim eine Katastrophe. Russen sollen eine chemische Industrieanlage mit Sprengsätzen vermint haben.

Carolin Rothmüller
Das russische Oberkommando müsste nur einen Befehl geben und schon würde sich die Region um die Krim-Titan-Fabrik in eine giftige Einöde verwandeln.
Das russische Oberkommando müsste nur einen Befehl geben und schon würde sich die Region um die Krim-Titan-Fabrik in eine giftige Einöde verwandeln.
Sergei Malgavko / Tass / picturedesk.com

Die Ukraine kämpft derzeit mit den Auswirkungen der Sprengung des Kachowka-Staudamms in Cherson. Nun soll aber bereits die nächste Katastrophe drohen. Wie ukrainische Nachrichtenagenturen berichten, sollen russische Armeeingenieure Sprengsätze an der chemischen Industrieanlage Krim-Titan angebracht haben. 

"Die Anlage ist bereits vollständig vermint, einschließlich der Behälter mit Säure, Chlor und Reagenzien", so der ukrainische Militäranalytiker Roman Switan gegenüber der Wochenzeitung "Kyiv Post". Wenn der Kreml die Sprengladungen zünden lässt, droht der Ukraine und den Nachbarstaaten eine von Menschenhand verursachte Katastrophe, warnten auch Beamte und unabhängige Nachrichtenplattformen.

Falls Armee zu nahe kommt

Die chemische Industrieanlage Krim-Titan liegt an der Landenge von Perekop, die die Krim-Halbinsel mit dem ukrainischen Festland verbindet. Roman Switan sagte am Donnerstagabend gegenüber dem Nachrichtensender "Apostrof TV", dass die russischen Behörden die Fabrik im Norden der Halbinsel Krim höchstwahrscheinlich in die Luft jagen würde, um eine giftige chemische Barriere zu errichten, falls die ukrainische Armee zu nahe käme.

"Schlimmer als Tschernobyl"

Auch Oleksandr Prokudin, Leiter des regionalen Verteidigungskommandos in Cherson, warnte vor wenigen Tagen in einem Telegramm-Video, dass die russischen Pläne zur Sprengung der Anlage weit fortgeschritten seien und dass bei einer Zündung des Sprengstoffs "Tausende von Tonnen giftiger Stoffe" freigesetzt würden, was zu einem Industrieunfall "schlimmer als Tschernobyl" führen würde.

Bereits Anfang Mai tauchten erste Berichte über die Platzierung von Sprengstoff im Inneren des Krim-Titan-Kraftwerks auf. Ein Telegramm-Kanal, der mit auf der Halbinsel operierenden Partisanen in Verbindung stehen soll, behauptete, dass die russischen Behörden "ökologischen Terrorismus" planen. Damals betrachteten einige Mitglieder der internationalen Gemeinschaft die offiziellen ukrainischen Erklärungen als übertrieben und übermäßig voreingenommen gegenüber Russland.

Strategie der Zerstörung

Ob die ukrainischen Militärexperten Recht behalten, ist unklar. Jedoch kam es seit Kriegsausbruch immer wieder zu Angriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine. Kiew beschuldigt den Kreml, eine Strategie der Zerstörung der ukrainischen zivilen Infrastruktur und der natürlichen Umwelt zu verfolgen, um die ukrainische Bevölkerung zur Kapitulation zu zwingen und längerfristig den ukrainischen Staat und die Ukrainer als Nation zu vernichten.

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