Coronavirus

Schlupfloch – so kriegt man 45 Gratis-Tests pro Monat

Ab 1. April sind nur mehr fünf PCR-Tests pro Monat gratis. Doch es gibt ein Schlupfloch, mit dem man trotzdem jeden Tag testen kann.

Leo Stempfl
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Ab 1. April werden die Labormitarbeiter wohl etwas weniger zu tun haben.
Ab 1. April werden die Labormitarbeiter wohl etwas weniger zu tun haben.
ALEX HALADA / AFP / picturedesk.com

Der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch sah sich zum Amtsantritt bereits vor vollendete Tatsachen gestellt: Mit Ende März soll die Finanzierung der Gratis-Tests auslaufen. Wie genau das umgesetzt und kontrolliert werden soll, blieb am neuen Pandemiemanager hängen. Noch immer sind nicht sind alle Details fix, doch immer mehr dringen ans Tageslicht.

So war bereits früh bekannt, dass Tests für Personen mit Symptomen zu jeder Zeit gratis bleiben sollen. Zudem werden sich auch Angehörige von Personen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen gratis testen dürfen. Für (fast) alle gibt es außerdem ab 9. April fünf gratis Schnelltests in der Apotheke abzuholen – Kinder unter zehn Jahren bekommen keine.

Ohne G keine Diskothek

Bei vielen stößt diese Regelung auf großen Unmut: Das Testen vor größeren Treffen und für die Arbeit sei wichtig, um Infektionsketten zu brechen. Außerdem ist ein Test notwendig, wenn man nicht geimpft ist und in Bereiche wie die Nachtgastronomie will. Stand jetzt können Ungeimpfte deswegen "nur" fünf Mal pro Monat fort gehen.

Wie so oft gibt es aber auch hier ein Schlupfloch. Zu verdanken haben wir das einmal mehr dem Föderalismus. Wie schon das Pandemiemanagement in früheren Zeiten, wird auch beim Testen fortan nur der grobe Rahmen vom Bund vorgegeben, der Rest liegt in der Hand der Länder.

Fünf Tests pro Bundesland

Und wie auch bei den Corona-Zahlen, gleichen die Länder ihre Daten hierbei nicht untereinander ab, berichtet etwa der ORF in Bezug auf das Gesundheitsministerium. Heißt: Ein Bundesland weiß nicht, ob und wie oft eine Person in einem anderen Bundesland PCR-Tests durchgeführt hat. Dadurch kann man sich künftig also in jedem einzelnen Bundesland fünf Mal pro Monat testen lassen.

Der Wohnsitz spielt dabei keine Rolle. Die Registrierung bei den Test-Seiten anderer Bundesländer funktioniert auch mit einer Wiener Adresse. Zum Abholen der Test-Sets und Abgabe der Probe muss man natürlich in das jeweilige Bundesland reisen. In Wien – und vor allem als Besitzer des neuen Klimatickets – ist man hier klar im Vorteil.

Zum Testen an die Leitha

Wer in Wien seine fünf PCR-Tests bereits verbraucht hat, kann zum Beispiel einfach mit der Straßenbahn bis Rodaun oder Strebersdorf fahren und einen kurzen Spaziergang zum nächsten Spar-Supermarkt machen. Klimaticket-Besitzer können freilich einfach gratis etwa zum Eurospar nach Perchtolsdorf fahren. Der reguläre Ticketpreis von 1,90 Euro ist dabei immer noch weit billiger als ein kostenpflichtiger PCR-Test (von 20 bis 150 Euro ist hier alles möglich).

Auch der elfte Test ist für Wiener noch relativ leicht abzugeben. Am einfachsten geht es hierfür mit dem Zug zur Apotheke nach Parndorf (33 Minuten vom Wiener Hauptbahnhof, 11 Euro) oder dem Spar in Neufeld an der Leitha (35 Minuten von Wien-Meidling, 9,60 Euro). Für Klimaticket-Inhaber sind beide Fahrten selbstverständlich kostenlos.

Für den 16. Tests müsste es dann schon nach Linz (Oberösterreich, 1:07 Fahrtdauer) oder nach Mürzzuschlag (Steiermark, 1:22 Fahrtdauer) gehen.

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    Die Wiener sind zufrieden mit den Testmöglichkeiten.
    Die Wiener sind zufrieden mit den Testmöglichkeiten.
    Stadt Wien