Am Knoten Steinhäusl bei Wien gilt auf der Westautobahn (A 1) ein 100 km/h-Tempolimit, das auch mittels Radar überwacht wird. Bei einer Lenkerin mit zwei Kindern am Rücksitz bestand am 7. Mai 2023 keine "Blitzer"-Gefahr.
Gefährlich war die Frau trotzdem unterwegs. Die Lenkerin aus Wien tuckerte mit nur 30 bis 50 km/h auf der dritten Spur Richtung St. Pölten dahin, war damit langsamer, als die Polizei erlaubt. Die Beamten lotsten die Frau bei einer Raststation von der Autobahn. Ihr Schneckentempo hätte angeblich fast für zwei schwere Unfälle von nachfolgenden Autos gesorgt. Die Lenkerin gab an, "Probleme mit den Augen" zu haben. Dann habe sie Panikattacken bekommen – und neben anderen Lenkern auch selbst den Polizeinotruf angerufen.
Die Beamten entzogen ihr den Führerschein. Dagegen ging die Frau gerichtlich vor, der Fall ging bis vor den Verwaltungsgerichtshof. Schon das Landesverwaltungsgericht NÖ war der Meinung, dass die Frau mit ihrer Fahrt im Schneckentempo andere Verkehrsteilnehmer gefährdet hatte. Ihre Fahrt bei Dunkelheit sei "extrem riskant und gefährlich" gewesen.
Laut "Presse" hatte auch der VwGH nichts an dem Führerschein-Entzug auszusetzen. Die Lenkerin sei laut Untersuchung eines Verkehrspsychologen nicht fit für den Straßenverkehr. Ihr Reaktionsverhalten liege unter der Norm. Bis die Frau die gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllt, bekommt sie keinen Führerschein.