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Schnee überraschte Himalaya-Wanderer: 21 Tote

Heute Redaktion
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Bei überraschendem Schneefall sind 21 Wanderer auf einer Himalaya-Tour in Nepal ums Leben gekommen. Neun Nepalesen, vier Kanadier, drei Polen, drei Israelis, ein Inder und ein Vietnamese waren laut Polizei auf der beliebten Annapurna-Runde unterwegs. 60 weitere Wanderer, unter ihnen auch fünf Deutsche, seien gerettet worden.

Die toten Wanderer, die zwischen den Dörfern Kangla und Fu gefunden wurden, hätten unter einer dicken Schneedecke gelegen, sagte Lamichhane der nepalesischen Zeitung "República". "Es ist unklar, ob sie wegen des Schneefalls starben oder von einer Lawine fortgerissen wurden." Die Geretteten wurden ins nahe gelegene Jomsom-Krankenhaus gebracht.

Der Wintereinbruch ist für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich und hängt laut Meteorologen mit dem   zusammen, der vor einigen Tagen auf Indien traf. Schon am Vortag hatte eine Lawine drei nepalesische Yak-Hirten im Distrikt Manang davongerissen. Zwei von ihnen konnten laut Polizei nur noch tot geborgen werden, der dritte sei noch nicht gefunden worden.

Unwetter erwischte Wanderer am höchsten Punkt

Als das Wetter umschlug, waren nach offiziellen Angaben gerade 168 Wanderer auf dem Weg zum Thorang-Pass (5.416 Meter), dem höchsten Punkt der Route.

"Zu einigen konnten wir keinen Kontakt herstellen, weil die Telefonverbindungen durch den heftigen Regen und Schnee in der Region unterbrochen waren", sagte der örtliche Behördensprecher Devendra Lamichanne. Er habe aber erfahren, dass sich die meisten auf dem Rückweg befänden. Unklar ist, wie viele Menschen noch vermisst werden. Einsatzkräfte seien auf dem Weg, um den Wanderern zu helfen.
Die zwei- bis dreiwöchige Annapurna-Runde gehört zu den Himalaya-Klassikern, vor allem im Frühjahr und jetzt im Oktober sind zahlreiche Wanderer darauf unterwegs.

In diesem Jahr ereigneten sich bereits mehrere schwere Unfälle im Himalaya. Ein gigantischer Eisfall am Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt, kostete im April 16 Nepalesen das Leben. Und erst vor drei Wochen starben ein 35-Jähriger aus München und sein Expeditionskollege aus Italien bei einem Rekordversuch am Achttausender Shisha Pangma.