Vor Waldbrand geflüchtet

Schock! Unter seinem Haus lebte ein 240-Kilo-Bär

Nicht nur Menschen, auch Tiere waren während der Waldbrände bei Los Angeles auf der Flucht. Und fanden zum Teil unter evakuierten Häusern Zuflucht.
Nick Wolfinger
03.02.2025, 20:28

Damit hatte Samy Arbid (41) aus Altadena in Los Angeles County nicht gerechnet. Als der Mann an diesem Wochenende endlich in sein Haus zurückkehren konnte, das sich aufgrund der schlimmsten Waldbrände in der Geschichte von Los Angeles wochenlang in einer Evakuierungszone befand, bemerkte er verdächtige Geräusche hinter der Holzvertäfelung des Kriechkellers.

Eigentlich wollte er gerade den Mitarbeitern von SoCalGas den Zutritt zu den Gasanschlüssen des Hauses verschaffen, um seinen Anschluss wieder zu öffnen. Stattdessen begaben sie sich nun auf Spurensuche nach dem mutmaßlichen "Eindringling".

Kamera entdeckt "riesigen Bären"

"Wir haben schließlich eine Inspektionskamera mit Beleuchtung unter dem Kriechboden angebracht und festgestellt, dass sich dort ein riesiger Bär befindet", sagte Arbid zum CBW News Los Angeles. "Das war eine Zeit lang nervenaufreibend." Um seinen Gasanschluss wiederherzustellen, mussten also Profis her.

Die alarmierten Experten der kalifornischen Wildtierschutzbehörde (California Departement of Fish and Wildlife, CDFW) standen aber rasch vor einem weiteren Problem. Sie konnten ihn in seinem Versteck nicht betäuben. Also entschied man sich für Plan B: "Sie haben ihm ein Festmahl zubereitet", berichtete Arbid.

"Festmahl" lockte Bär aus seinem Versteck

Die Biologen legten eine Spur aus "ein paar Brathähnchen, Sardinen und Tomatensoße, Äpfel, Erdnussbutter – alle möglichen Sachen", um den Bären aus seinem Versteck in eine Falle, einen großen Metallcontainer, zu locken, wie Arbid den TV-Berichterstattern erzählte. Und tatsächlich: Wie sich beim Abwiegen des Bären herausstellte, wog er satte 525 Pfund – also 238 Kilo. "Der Biologe sagte, es sei der größte Bär gewesen, den er jemals persönlich gesehen hatte".

Das könnte auch daran liegen, dass der Bär in der Nachbarschaft kein Unbekannter ist. Immer wieder beobachteten ihn Nachbarn beim Herumstreifen um die Müllcontainer der Wohngegend am Rand des Angeles National Forest. Mehrere Nachbarn gaben ihm bereits den Namen "Berry", andere nennen ihn "Victor".

"Er will einfach nur guten Müll"

Der Bär erhielt nach seinem
Der Bär erhielt nach seinem "Festmahl" ein GPS-Armband, bevor er zurück in den Wald gebracht wurde
California Department of Fish and Wildlife

"Er will einfach nur guten Müll, so wie wir alle guten Müll mögen", scherzte die Nachbarin Patty Smith, die sich um die Auswirkungen der Waldbrände auf die Tierwelt sorgt. "Ich weiß nicht, ob seine Pfoten versengt waren oder so etwas, aber er hat dort unten Schutz gefunden", erzählte sie CBS. Das sieht auch Hausbesitzer Arbid so: "Ich glaube, während des Feuers blieb er die meiste Zeit dort (...) Ich glaube, er hatte Angst."

Nach seiner Rettung bekam der Bär von den Biologen ein GPS-Halsband angelegt und wurde zurück in den Angeles National Forest gebracht.

{title && {title} } NW, {title && {title} } Akt. 03.02.2025, 20:38, 03.02.2025, 20:28
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