Wien

Schönborn: "Vertrauen in die Politik stark beschädigt"

Immer wieder erschüttern Vertrauenskrisen unser Land. Kardinal Schönborn erinnert daran, wie wichtig Ehrlichkeit und gegenseitiges Wohlwollen sind.

Christoph Kardinal Schönborn
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Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn
Helmut Graf

Vertrauen ist der Kitt der Gesellschaft. Wo das Vertrauen verloren geht, bröckelt die Gesellschaft auseinander. Überall geht es um Vertrauen. Zuerst in der Partnerschaft, in der Familie, unter Freunden. Wo das Vertrauen verletzt wird, entstehen Risse, die nur schwer zu heilen sind. Die wirtschaftlichen Beziehungen leben von soliden Partnerschaften, auf die man vertrauen kann. Wer einmal betrogen worden ist, wird misstrauisch. Kontrolle ist notwendig, sie kann aber das Vertrauen nicht ersetzen.

Unser Land wird von Vertrauenskrisen erschüttert. Das Vertrauen in die Politik ist stark beschädigt. Viele zweifeln daran, ob es in der Politik um das Gemeinwohl geht. Verfolgen nicht alle nur ihre eigenen Interessen? Das Vertrauen in die Kirche ist durch den Missbrauchsskandal erschüttert. Wird vertuscht oder werden Fehler zugegeben?

Vertrauen aufbauen

Wie lässt sich das gegenseitige Vertrauen wieder aufbauen? Das Kleingeld des Vertrauens heißt: Ehrlichkeit, gegenseitiges Wohlwollen, miteinander reden und gemeinsam handeln. Dringendes für uns alle steht an: Klimakrise, Pflegenotstand, Pensionsfrage. Ich vertraue auf Gott und auf die vielen Menschen guten Willens.

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